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FOKUS 3-Schwache Wall Street macht Dax-Gewinne zunichte

Veröffentlicht am 15.12.2008, 18:24
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(neu: Schlusskurse)

Frankfurt, 15. Dez (Reuters) - Der europäische Aktienmarkt hat seine Gewinne am Montag im Sog einer schwächeren Wall Street nicht halten können. Der Dax<.GDAXI> schloss 0,2 Prozent schwächer bei 4654 Punkten, nachdem er im Tagesverlauf bis zu 2,4 Prozent gewonnen hatte. Der europäische Stoxx50<.STOXX50> verlor 0,5 Prozent auf 2068 Zähler.

Im europäischen Bankensektor sorgte der Betrugsfall Bernard Madoff für Furore: der ehemalige Nasdaq-Chef hat mit seiner Investmentfirma offenbar Betrug in großem Stil betrieben und damit auch zahlreiche europäische Finanzhäuser geschädigt. "Ein weiterer Schlag für die krisengeschüttelten Banken", konstatierte ein Händler. Einige Banken und Investmentfonds gaben zu, milliardenschwere Abschreibungen zu befürchten, darunter etwa BNP Paribas, deren Aktien in Paris um zehn Prozent nachgaben. HSBC verloren 1,2 Prozent. Bei Europas größter Bank stehen wegen des Betrugs bis zu eine Milliarde Dollar auf der Kippe.

Von den deutschen Großbanken ist bislang kein Engagement bekannt. Die Deutsche Bank ist eigenen Angaben nach nicht betroffen, was mit einem Kursplus von rund zwei Prozent belohnt wurde. Hingegen sanken Commerzbank um 3,3 Prozent.

Nicht gut kam bei MAN-Anlegern an, dass der Konzern das Geschäft mit schweren Nutzfahrzeugen und Bussen in Brasilien von VW übernimmt. Die MAN-Aktien rutschten um 7,5 Prozent auf 32,61 Euro ab. "Alles was mit Produktion zu tun hat, ist in der aktuellen Situation der Branche eher ein Klotz am Bein", erläuterte ein Händler. VW-Aktien legten 0,3 Prozent zu.

Siemens-Aktien schlossen 0,5 Prozent schwächer. Der Konzern zahlt wegen des Schmiergeldskandals 1,2 Milliarden Euro Strafe.

SCHLECHTE STIMMUNG AN DER WALL STREET

Schwache US-Konjunkturdaten und Nervosität vor der Notenbanksitzung der Fed am Dienstag lasteten in den USA auf den Kursen. Hinzu kommt kurz vor Weihnachten die Sorge vor sinkenden Verbraucherausgaben und das Hickhack um das Schicksal der angeschlagenen US-Autobauer. Der Dow-Jones-Index<.DJI> lag zum Handelsschluss in Europa 0,8 Prozent im Minus bei 8548 Punkten im Minus. Der Nasdaq Composite<.IXIC> sank um 2,1 Prozent auf 1507 Punkte.

Zwischenzeitlich hatte die Hoffnung auf Staatshilfen für die US-Wirtschaft und eine Lösung für die angeschlagene US-Autobranche die Aktienkurse Kurse in Europa getrieben. Einem Bericht zufolge plant der künftige US-Präsident Barack Obama, den Umfang des Konjunkturpaketes für die US-Wirtschaft deutlich auszuweiten. Wie das "Wall Street Journal" am Samstag berichtet hatte, erwägt Obama angesichts der dramatischen Verschlechterung ein zweijähriges Programm, das bis zu einer Billion Dollar kosten soll. Zudem rechnen Investoren damit, dass die US-Notenbank am Dienstag mit weiteren Zinssenkungen auf die Krise reagieren wird.

Immer noch am seidenen Faden hängt die Zukunft von GM, Ford und Chrysler[CBS.UL], nachdem das Rettungspaket im Senat gescheitert ist. US-Präsident George W. Bush dämpfte zwar die Hoffnungen auf eine unmittelbar bevorstehende Entscheidung. Händlern zufolge setzen die Märkte allerdings weiter darauf, dass die Politik die großen US-Autokonzerne nicht zusammenbrechen lässt. Die Aktie von General Motors legte 5,3 Prozent zu, die Ford-Papiere um 3,6 Prozent. Die drei Autobauer haben zusammen rund 250.000 Angestellte. In der Zulieferbranche wären bei einem Kollaps weitere 100.000 Jobs in Gefahr.

(Reporter: Anika Lehmann; redigiert von Olaf Brenner)

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