(neu: Schlusskurse)
Zürich, 21. Jan (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Donnerstag im Sog der nachgebenden Wall Street schwächer
geschlossen. In den USA drückten enttäuschende Konjunkturdaten
und die Pläne der US-Regierung für eine stärkere Regulierung des
Finanzsystem kräftig auf die Kurse. Bis kurz vor Schluss hatten
Kursgewinne der wenig konjunktursensitiven Titel wie Nestle den
Markt noch in der Gewinnzone halten können.
Der SMI<.SSMI> schloss 0,1 Prozent tiefer bei 6579 Punkten.
Der breite SPI<.SSHI> sank 0,2 Prozent auf 5583 Zähler. Unter
Druck standen vor allem Finanz- und zyklische Werte. Die
Bankaktien konnten vom deutlich besser als erwarteten
Quartalsbericht der US-Bank Goldman Sachs nicht
profitieren. Credit Suisse und UBS verloren
knapp 1,6 Prozent.
Auch die Versicherungen neigten mehrheitlich zur Schwäche.
Swiss Life büssten 2,4 Prozent ein. Am Vortag hatte
Konzernchef Bruno Pfister gegenüber Reuters deutlich gemacht, er
könne einer Übernahmeofferte keine positiven Aspekte abgewinnen.
Die zuletzt kursierenden Spekulationen über ein Interesse von
Allianz an Swiss Life wollte er nicht kommentieren.
Dei gedämpften Konjunkturhoffnungen und Pläne Chinas, das
starke Wachstum zu bremsen, belasteten Aktien zyklischer Firmen
wie ABB, Holcim oder Clariant.
Die Aktie des Lebensmittelriesen Nestle dagegen
legte 1,7 Prozent zu. Nestle-Titel werden verstärkt als sicherer
Hafen gesucht. Die Dividendenrendite beträgt 2,8 Prozent und das
Unternehmen könnte wegen des Verkaufs von Alcon an
Novartis eine Sonderdividende auszahlen. Händler
sprachen auch von Umschichtungen aus den Aktien von Mitbewerbern
in Nestle.
Auch die Pharmawerte Novartis und Roche legten zu.
Novartis, deren Titel 1,2 Prozent fester aus dem Markt gingen,
beantragt in den USA und der EU die Zulassung des
Multiple-Sklerose-Mittels FTY720. Dem Medikament wird eine
Milliardenumsatz zugetraut. Roche hat positive Daten zum
Krebsmedikament Xeloda vorgelegt und der Genussschein schloss
0,5 Prozent fester. "Der Bereich der Gesundheitsaktien
profitiert weiter davon, dass sich in den USA die Umsetzung der
Gesundheitsreform zumindest verzögern dürfte", sagte ein
Händler.
Logitech konnten anfängliche Kursgewinne nicht
verteidigen und rutschten 2,7 Prozent ins Minus. Der Hersteller
von Computerzubehör übertraf im dritten Geschäftsquartal die
Erwartungen und stellte zweistellige Wachstumsraten und ein
kräftiges Gewinnplus in Aussicht.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)