(neu: Schlusskurse)
Zürich, 22. Sep (Reuters) - Die Schweizer Börse hat am
Dienstag angezogen. Allerdings hielt das im Verlauf erreichte
Jahreshoch mangels Anschlusskäufen nicht. Vor allem im späten
Geschäft bröckelten die Kurse wieder ab. Im Vorfeld des
US-Zinsentscheids am Mittwoch waren die Anleger vorsichtig. Für
Zuversicht sorgten positive Konjunkturdaten, was sich vor allem
bei den zyklischen Werten niederschlug.
Der SMI<.SSMI> schloss um 0,5 Prozent höher mit 6341 Punkten
und damit deutlich unter dem Tageshoch von 6395 Zählern - dem
höchsten Stand Anfang November. Der breite SPI<.SSHI> stieg
ebenfalls um 0,5 Prozent auf 5477 Punkte.
Im Mittelpunkt des Interesses stand die Grossbank Credit
Suisse, die von den Äusserungen der Geschäftsleitung
auf einem Investorenanlass profitierten. Die Aktien stiegen um
drei Prozent. Händler führten die gute Nachfrage auf die
positiven Aussagen zum Neugeldwachstum, zu den Margen und zur
allgemeinen Geschäftsentwicklung zurück. "Dies zeigt, dass CS zu
den Profiteuren der Krise gehört", sagte ein Börsianer.
Julius Bär gewann 2,3 Prozent und VP Bank
legte 2,9 Prozent zu. UBS dagegen gab frühe Gewinne
wieder ab und schloss leicht im Minus.
Stützen den Marktes waren auch die beiden
Pharmaschwergewichte Novartis und Roche mit
einem Plus von 0,7 beziehungsweise 1,4 Prozent. Am Vortag hatte
sich Novartis-Chef Daniel Vasella positiv über die
Medikamenten-Pipeline geäussert. Roche legte am Krebskongress
ESMO in Berlin Daten zu seinen Krebsmedikamenten vor.
Während sich das Geschäft mit Bluechips sonst eher in
ruhigen Bahnen bewegte, sorgten Neuigkeiten bei manchen kleinen
und mittelgrossen Unternehmen für Kurssprünge. Der
Maschinenbauer Schweiter stösst mit der Übernahme des
Verbundwerkstoff-Herstellers Alcan Composites für 349 Millionen
Dollar vom Rohstoffgiganten Rio Tinto in ein neues
Geschäftsfeld vor. Händler und Analysten sprachen von einem
günstigen Preis. Die Schweiter-Aktien schnellten 13,4 Prozent
hoch.
Anschlusskäufe trieben den Titel des Solarzulieferers Meyer
Burger um weitere 2,1 Prozent hoch. Auch die Aktien des
Windkraftzulieferers Gurit gewannen 2,9 Prozent.
Die jüngst kräftigen Kursgewinne des Textilmaschinen- und
Autoteile-Herstellers Rieter liessen die Aktien von
Forbo um 2,5 Prozent steigen. Der Belag- und
Klebstoffhersteller hält rund zehn Prozent an Rieter.
Die Aktien der beiden Uhrenkonzerne Richemont und
Swatch rückten 0,1 beziehungsweise 1,4 Prozent vor. Der
Rückgang bei den Uhrenexporte verlangsamte sich im August.
(Reporter: Rupert Pretterklieber; redigiert von Paul Arnold)