BERLIN (dpa-AFX) - In der Debatte um die Beseitigung der Lohnlücke zwischen Männern und Frauen fordert die Frauenunion eine Überprüfung aller 60 000 Tarifverträge in Deutschland. "Die Frage der Entgeltgleichheit lässt sich nicht allein per Gesetz regeln", sagte die Chefin der CDU-Frauenorganisation, Maria Böhmer, der Düsseldorfer "Rheinischen Post" (Mittwoch) weiter. "Dazu brauchen wir jetzt eine Evaluierung, deren Ergebnisse innerhalb eines Jahres vorliegen sollten." Das Problem der strukturellen Lohndiskriminierung durch Tarifverträge sollten Gewerkschaften und Arbeitgeber gemeinsam beseitigen.
Die Pläne von Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) für ein Entgeltgleichheitsgesetz bewertet sie positiv: "Bei der Entgeltgleichheit müssen wir zügig zu einer gesetzlichen Regelung kommen, die Unternehmen ab 500 Beschäftigten dazu verpflichtet, die Höhe der Lohnlücke offen zu legen", sagte Böhmer. Zudem werde es einen "persönlichen Anspruch" auf Auskunft für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter dieser Unternehmen geben, wieviel vergleichbar Beschäftigte dort verdienten.