💙 🔷 Q3 ohne Big Tech-Power? Diese Blue-Chip-Schnäppchen haben's drauf!Gratis entdecken

'FTD': Deutsche Bank droht erneut mit BHF-Verkauf zu scheitern

Veröffentlicht am 10.10.2011, 08:14
Aktualisiert 10.10.2011, 08:16
FRANKFURT/HAMBURG (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank scheint ihre Privatbanktochter BHF nicht loszuwerden. Einem Pressebericht zufolge muss der Konzern erneut um den geplanten Verkauf fürchten. Der Finanzinvestor RHJ International habe Probleme mit der Finanzierung und lasse daher seine Übernahmeabsicht vorerst ruhen, berichtet die 'Financial Times Deutschland' am Montag. RHJ habe es nicht geschafft, einen Co-Investor aufzutreiben. Das habe das Unternehmen der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) mitgeteilt. Sprecher von Deutscher Bank, RHJ und BaFin lehnten laut Zeitung eine Stellungnahme ab.

Die Deutsche Bank hatte Anfang Juli exklusive Verhandlungen mit RHJ aufgenommen, bis Ende August hätte der Prozess laut Zeitung abgeschlossen sein sollen. Doch Europas Schuldenkrise habe es in diesem Zeitraum für RHJ immer schwerer gemacht, Kapital für die Übernahme einer Bank aufzutreiben.

Die Zeitung berichtete, dass RHJ intensiv mit einer Handvoll potenzieller Co-Investoren verhandele und die Deutsche Bank bis November Exklusivität bei den Verhandlungen zugesagt habe. Die Bafin tue sich aber schwer, das Institut in der unsicheren Lage an den Finanzmärkten aus dem vergleichsweise sicheren Schoß der Deutschen Bank herauszulassen. Sie will eine Garantie, dass jeder neue Eigentümer die BHF bei einer eventuellen Schieflage rasch mit frischem Kapital aufpäppeln kann.

Chef von RHJ ist der frühere Dresdner-Bank-Vorstand Leonhard Fischer. Der ehemalige Investmentbanker will RHJ zu einem europäischen Finanzdienstleister entwickeln und hatte sich im vergangenen Jahr von der Commerzbank seine frühere Marke zurückgekauft: den britischen Vermögensverwalter Kleinwort Benson. Außerdem ist der Finanzinvestor, der zwischenzeitlich auch an dem Autobauer Opel interessiert war, an der Quirin Bank beteiligt. Sein Ziel ist es, daraus mit BHF einen Finanzdienstleister zu schmieden.

Die BHF mit Hauptsitz in Frankfurt beschäftigt 1.500 Mitarbeiter an 13 Standorten und hat ihre Schwerpunkte in der Vermögensverwaltung und im Geschäft mit wohlhabenden Kunden. Das Institut gehört seit der Übernahme von Sal. Oppenheim im Jahr 2009 zum Deutsche-Bank-Konzern und stand von Anfang an auf der Verkaufsliste von Bankchef Josef Ackermann. Doch Interessenten gab es wenige, zudem sollen die Gebote weit unter dem von der Deutschen Bank veranschlagten Buchwert von 600 bis 650 Millionen Euro gelegen haben. Der nach langen Verhandlungen geplante Verkauf an die Liechtensteiner Bank LGT war im April dieses Jahres am Veto der Behörden gescheitert. Damals kündigte die Deutsche Bank an, die BHF behalten zu wollen.

Laut Zeitung will die Deutsche Bank das Geschäft mit Energiederivaten der BHF Bank inzwischen in den Gesamtkonzern übernehmen. Damit würde die größte deutsche Bank ihre Präsenz an der Leipziger Strombörse European Energy Exchange (EEX) stärken. Ein Sprecher bestätigte dem Blatt, dass die Transaktion bis Jahresende abgeschlossen sein soll. BHF ist nach eigenen Angaben mit 40 Prozent Marktanteil größter Abwickler gehandelter Energiederivate in Leipzig./enl/stb/tw

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.