MAINZ (dpa-AFX) - Nach der Verurteilung des Steuersünders Uli Hoeneß zu dreieinhalb Jahren Haft bricht der Anstieg der Steuer-Selbstanzeigen in Rheinland-Pfalz nicht ab. Im Gegenteil: Er gewinnt sogar an Fahrt. Seit Ende des Prozesses gegen den damaligen FC-Bayern-Präsidenten Mitte März meldeten sich in Rheinland-Pfalz bis zum Dienstag 158 Steuersünder bei den Finanzämtern. Allein im laufenden Jahr registrierte das Finanzministerium nach eigenen Angaben 1250 Selbstbezichtigungen zu Kapitalvermögen im Ausland (Stichtag: 25. März). Das waren schon mehr als halb so viel wie im gesamten Jahr 2013.
Am Donnerstag verhandeln die Finanzminister von Bund und Ländern in Berlin über strengere Regeln für die strafbefreiende Selbstanzeige von Steuerbetrügern. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) ließ offen, ob noch am selben Tag bereits eine Lösung gefunden wird.
Sein rheinland-pfälzischer Amtskollege Carsten Kühl (SPD) sagte der dpa: "Der Teufel steckt bekanntlich im Detail. Im Grundsatz sind wir uns überwiegend einig und werden eine gute Lösung vorlegen, auch wenn es bis zur Jahres-Finanzministerkonferenz noch wenige Wochen dauern sollte." Dieses zweite Treffen der Ressortchefs ist am 8. Mai in Stralsund an der Ostsee geplant.b