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OTS: BERLINER MORGENPOST / BERLINER MORGENPOST: Löscher geht? Das reicht ...

Veröffentlicht am 28.07.2013, 19:27
BERLINER MORGENPOST: Löscher geht? Das reicht nicht Sven Clausen über

den Rauswurf des Vorstandschefs bei Siemens

Berlin (ots) - Dass Peter Löscher als Vorstandschef bei Siemens

abgelöst wird, ist lobenswert. Seine Bilanz ist katastrophal. Der

Konzern hat den Nimbus der handwerklichen Unfehlbarkeit verloren. Das

gilt technologisch: Hochgeschwindigkeitszüge werden nicht fertig, bei

Windrädern gibt es Qualitätsprobleme. Das gilt aber auch im

Management: Löschers Konzernziele, etwa die 100 Milliarden Euro

Umsatz, wirkten alarmierend entrückt. Die Begleitumstände seiner

Demission legen allerdings nahe, dass nicht der Österreicher allein

das Problem ist: Nicht nur Löscher fehlt die Qualifikation, um ein

solch komplexes Gebilde wie den Siemens-Konzern mit seinen 370.000

Beschäftigten zu führen, sondern auch der Rest der Führungsspitze

benimmt sich wie eine Lehrlingstruppe. Löscher fehlte zudem überall

das Vertrauen. Bei den Investoren war das über den Aktienkurs

offensichtlich, bei den Mitvorständen über halb öffentliche

rhetorische Spitzen wahrzunehmen. Jüngst ging in einem Hilfeschrei

auch noch der Betriebsrat an die Öffentlichkeit. Konkret heißt das:

Aufsichtsratschef Gerhard Cromme hätte mit seinem Vize, dem

IG-Metall-Chef Berthold Huber, eine Nachfolge für Löscher festlegen

müssen. Dann hätte Cromme die Vertreter der Kapitalseite und Huber

die Vertreter der Arbeitnehmerseite auf diese Lösung einschwören

müssen - um dann den Plan öffentlich zu machen und die Ordnung

wiederherzustellen, die Siemens dringend braucht. Das Gegenteil ist

zu beobachten: Bei Siemens ist Anarchie ausgebrochen. Die

Nachfolgefrage ist offen. Peter Löscher durfte am Wochenende sogar

noch einmal kundtun, dass er doch eigentlich der beste Mann für die

Aufgabe sei. Sollte der Aufsichtsrat Finanzvorstand Joe Kaeser am

Mittwoch zu Löschers Nachfolger küren, würde dies die Lage nicht

befrieden. Kaeser kritisierte Löscher immer wieder halb öffentlich.

Auch wenn er damit inhaltlich völlig recht hatte: Illoyalität, so

darf man bei Siemens inzwischen rechnen, kann sich auszahlen.

Gleichzeitig würde Kaesers Sieg eine klare Niederlage für

Industrievorstand Siegfried Russwurm bedeuten, der auch sehr gerne

Vorstandschef wäre. Dass der sich einfach in sein Schicksal fügt, ist

unwahrscheinlich. Der einzige Vorteil für Berlin: Sowohl Kaeser als

auch Russwurm sind Eigengewächse und wissen daher um die besondere

Bedeutung der Stadt als Keimzelle des Weltkonzerns. Die Rolle der

Hauptstadt dürfte also erst einmal nicht gefährdet sein.

Der Konzern insgesamt aber steht weiter vor unruhigen Zeiten. In

einer solchen Situation braucht es einen starken Aufsichtsratschef.

Gerhard Cromme beweist gerade, dass er das Gegenteil ist. Zuletzt gab

es ein ähnliches Schauspiel bei der Deutschen Bank. Dort wurde nicht

nur die Vorstandsspitze neu sortiert, sondern auch der Aufsichtsrat

samt dessen Chef. Seitdem geht es dort wieder langsam bergauf.

Immerhin ein Hoffnungsschimmer.

Originaltext: BERLINER MORGENPOST

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