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Veröffentlicht am 24.11.2011, 20:51
Börsen-Zeitung: Ein erster Schritt, Kommentar zur Staatsschuldenkrise

von Gerhard Bläske

Frankfurt (ots) - In Europa wächst der Unmut über die angebliche

deutsche Hegemonie. Dabei wäre es für alle nützlich, wenn die

deutsche Stabilitätskultur in Europa Allgemeingut würde. Das ist

nämlich die einzige Hoffnung für Europa und den Euro.

Französische Diskussionen um deutsche Diktate und Pickelhauben in

Europa sind deshalb fehl am Platze. Sicher, Frankreich und Italien

mussten angesichts des Drucks der Märkte auf den Kurs von Kanzlerin

Angela Merkel einschwenken. Zähneknirschend akzeptierten der neue

italienische Regierungschef Mario Monti und Frankreichs Präsident

Nicolas Sarkozy, dass auf deutschen Wunsch die Regeln innerhalb der

Eurozone modifiziert werden sollen. Die Haushaltspolitiken der

einzelnen Länder sollen streng überwacht, bei Verstößen automatisch

Sanktionen verhängt und eine Fiskalunion nach strengen Regeln

eingeführt werden. Auch den französischen Forderungen, die

Europäische Zentralbank (EZB) solle unbegrenzt Liquidität zur

Verfügung stellen bzw. dauerhaft Staatsanleihen aufkaufen, die unter

anderem Finanzminister François Baroin und Außenminister Alain Juppé

erhoben, erteilte die Kanzlerin eine klare Absage. Sie machte

deutlich, dass die EZB unabhängig sei und bleibe und ausschließlich

der Preisstabilität verpflichtet sei. Sarkozy stimmte zu.

Nun mag man sagen, angesichts der dramatischen Lage seines Landes

sei ihm nichts anderes übrig geblieben. Das kann sein. Doch mit einem

deutschen Diktat hat das nichts zu tun. Es geht darum, deutlich zu

machen, dass man die Zeichen (endlich) verstanden hat und

entschlossen ist, die Konsequenzen aus den Fehlern der Vergangenheit

zu ziehen. Deutschland, Frankreich und Italien vereinen auf sich zwei

Drittel der Wirtschaftskraft der Eurozone und haben zusammen eine

Sperrminorität. Wenn sie einig sind, dann können sie ihre Forderungen

wohl durchsetzen.

Doch vor zu viel Optimismus sei gewarnt. Ein Blick in die

Vergangenheit zeigt, dass der Schlendrian quasi in den Genen des

'Club Med' verankert und die Versuchung groß ist, auf den alten Kurs

einzuschwenken, wenn sich die Lage entspannt. Merkel sollte deshalb

im Hinblick auf Euroland-Bonds, die sie zwar derzeit, aber nicht für

alle Zeiten, ablehnt, nicht zu schnell nachgeben. Erst wenn die

Schuldenstaaten bewiesen haben, dass sie eine Stabilitätskultur

verinnerlicht haben und diesbezüglich 'Deutsch sprechen', kann man

darüber nachdenken. Das ist ein weiter Weg. Es ist gerade mal der

erste Schritt gemacht.

Originaltext: Börsen-Zeitung

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