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Veröffentlicht am 11.04.2013, 21:17
Aktualisiert 11.04.2013, 21:20
Börsen-Zeitung: Schwäbische Hausfrauenart, Kommentar zur

Bilanzpressekonferenz der Helaba, von Bernd Wittkowski.

Frankfurt (ots) - Die Helaba konsolidiert - und diversifiziert:

Neuerdings betätigt sich die Landesbank auch als Reederei. An ihre

vier Schiffe kam sie indes unfreiwillig. Die Pötte sollten über die

Helaba-Beteiligungsgesellschaft Hannover Leasing vermarktet werden,

doch waren deren Fonds nicht mehr zu platzieren. Und so ist die Krise

der christlichen Seefahrt spätestens jetzt in Frankfurt angekommen.

Die Betroffenheit vom Debakel der maritimen Wirtschaft dürfte eine

der wenigen Gemeinsamkeiten der beiden Landesbanken sein, die am

Donnerstag ihre Bilanzen für 2012 vorgelegt haben. Vor allem haben

Helaba und HSH Nordbank ja das zu erwartende Kontrastprogramm

präsentiert, und auch beim Thema Schiffe sind beide in der Dimension

der Probleme natürlich nicht annähernd vergleichbar. Während sich die

Lage in Hamburg und Kiel doch recht dramatisch darstellt, kann die

Helaba eine Abschreibung von 60 Mill. Euro als Schönheitsfehler in

einem ansonsten goldgeränderten Jahresabschluss verbuchen. Mitten in

der Krise hat das Institut sein Rekordergebnis aus dem Vorjahr

nochmals getoppt und erstmals die Schwelle von einer halben Milliarde

Euro überschritten. Und wer den Vorstandsvorsitzenden Hans-Dieter

Brenner, einen langjährigen Wirtschaftsprüfer, kennt, der darf sich

ziemlich sicher sein, dass damit längst nicht alles gezeigt wird, was

die Bank zeigen könnte. Da taucht zum Beispiel eine undefinierte

'Portfoliowertberichtigung' von 300 Mill. Euro im Zahlenwerk auf,

ohne dass dafür akute Ausfallkriterien erfüllt wären. Das ist -

vernünftigerweise - Bilanzierung nach schwäbischer Hausfrauenart.

Wohl dem, der es sich leisten kann, auf diese Weise für

schlechtere Zeiten vorzusorgen. Besser werden sie ja nicht. Das ist

das Fatale an dieser Krise und den Versuchen ihrer Bewältigung. Nicht

jede einzelne Maßnahme, die durchaus ihren Sinn haben mag und auch

Geld kosten darf, ist das Problem, sondern das Tohuwabohu oft in sich

widersprüchlicher nationaler und internationaler Regelungen, die

niemand mehr zu überblicken vermag, vor allem, was ihre kumulativen

Auswirkungen angeht. Die Kritik daran aus dem Kreis der Regulierten

ist nicht neu, aber sie bleibt berechtigt. Solange das

Regulierungschaos irgendwelche Zockerbuden trifft, ist es ja nicht

schade darum. Gerade am Beispiel der Helaba aber ist wie unter einem

Brennglas zu erkennen, dass das Durcheinander nicht zuletzt sehr

erfolgreiche, solide wirtschaftende und eigentlich strategisch

zukunftsfähig aufgestellte Häuser zu 'Anpassungsmaßnahmen' zwingt.

Wofür die Vokabel steht, ist hinreichend bekannt.

(Börsen-Zeitung, 12.4.2013)

Originaltext: Börsen-Zeitung

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