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ots.CorporateNews: ING Investment Management / Europa: Anleihen oder Aktien?

Veröffentlicht am 07.11.2011, 11:41
Aktualisiert 07.11.2011, 11:44
Europa: Anleihen oder Aktien?

Frankfurt am Main (ots) - Die Finanzmärkte in Europa sind

weiterhin äußerst volatil, und die Stimmungsumschwünge fallen

ungewöhnlich stark aus. Aktiven Anlegern - einschließlich Hedgefonds

- fällt es schwer, diese vor allem auf politische Entscheidungen und

nicht auf Fundamentaldaten der Unternehmen zurückzuführenden

Stimmungsschwankungen richtig einzuschätzen. Im Zusammenhang mit der

derzeitigen Krise überrascht vor allem die Tatsache, dass die Anleger

an den Rentenmärkten mehr Eurostress einzupreisen scheinen als

Anleger an den Aktienmärkten. Ist dies gerechtfertigt?

Der Oktober war ein äußerst guter Monat für die europäischen

Aktienmärkte, die durch Hoffnungen auf eine Lösung der Eurokrise

sowie besser als erwartete Daten und Unternehmensgewinne in den USA

beflügelt wurden. Gleichzeitig verlief die Berichtssaison in Europa

jedoch enttäuschend, und die Renditen für Anleihen der südlichen

Euroländer blieben hoch, was darauf hindeutet, dass die Anleger an

den Rentenmärkten weiterhin relativ vorsichtig waren.

Dieses uneinheitliche Verhalten hat zu einigen merkwürdigen

Anomalien geführt. Die Renditen für Staatsanleihen stiegen in

Südeuropa auf (über) 6% an, wohingegen sie in Nordeuropa auf 2%

zurückgingen. Dagegen schnitten die Aktienmärkte in den südlichen

Ländern in diesem Jahr nicht schlechter ab als in den nördlichen; die

einzige Ausnahme ist Griechenland, wo die Aktienkurse einbrachen.

Diese mangelnde Differenzierung seitens der Aktienanleger ergibt bei

wirklich internationalen Unternehmen durchaus Sinn, weil dort das

Land, in dem das Unternehmen seinen Hauptsitz hat, von geringerer

Bedeutung ist. Für auf die Binnenwirtschaft ausgerichtete Unternehmen

trifft dies jedoch sehr viel weniger zu.

Ein Beispiel: Ein deutsches oder niederländisches

Telekommunikationsunternehmen bietet den Anlegern derzeit eine

Dividendenrendite, die vier Mal so hoch ist wie die Rendite von

deutschen oder niederländischen Anleihen. Die Dividendenrendite eines

italienischen oder spanischen Telekommunikationsunternehmens liegt

dagegen nur leicht über der Rendite von Staatsanleihen dieser Länder.

Dies ist selbst dann bemerkenswert, wenn man in Rechnung stellt, dass

die letztgenannten Unternehmen auch in Lateinamerika aktiv sind.

Denselben Nord-Süd-Vergleich kann man auch für Versorger und andere

auf die Binnenwirtschaft ausgerichtete Unternehmen durchführen und

kommt zu einem ähnlichen Ergebnis. In anderen Worten: In den

nördlichen Ländern profitieren die Anleger stärker von den mit Aktien

verknüpften, höheren Risiken als in den südlichen Ländern -

jedenfalls im Vergleich zu den Renditen der jeweiligen

Staatsanleihen.

Außerdem müssen sich die Anleger darüber im Klaren sein, dass das

Risiko einer Steuererhöhung, die Unternehmen mit hohen Barbeständen

treffen dürfte, angesichts des großen Liquiditätsbedarfs der

Regierungen im Süden wahrscheinlich höher ist als im Norden.

Schließlich stehen diese Regierungen zunehmend unter Druck, ihre

Haushalte ausgleichen zu müssen, und nach zwei gewinnträchtigen

Jahren können die Unternehmen allgemein gesprochen besser als

Finanzierungsquelle dienen als die Bevölkerung.

Welche Schlüsse können die Anleger daraus ziehen?

Mit Blick auf Europa ist festzustellen, dass der Euroraum nur dann

fortbestehen kann, wenn die Renditen von Staatsanleihen in Ländern

wie Italien und Spanien auf dem derzeitigen Niveau verharren oder

darunter fallen. Diese Länder können schlicht nicht für längere Zeit

mit einem sehr viel höheren Renditeniveau umgehen. Wenn man also

davon ausgeht, dass der Euroraum eine Zukunft hat, erscheinen

Staatsanleihen dieser Länder als attraktive Anlagemöglichkeit -

jedenfalls im Vergleich zu den dortigen Aktienmärkten. In den

nördlichen Ländern spricht dagegen mehr für Aktien, sofern wir davon

ausgehen, dass wir nur mit einer leichten Rezession konfrontiert

sind.

Mit Blick auf die Welt insgesamt scheinen Staatsanleihen kein sehr

attraktives Risiko-Rendite-Profil zu bieten, selbst wenn wir davon

ausgehen, dass die Zinsen noch längere Zeit niedrig bleiben. Die

Anleger werden daher weiter nach höheren Renditen in riskanteren

Assetklassen suchen. Derzeit halten wir Unternehmensanleihen und

Staatsanleihen von Schwellenländern für attraktiver als die globalen

Aktienmärkte.

- Ende -

Originaltext: ING Investment Management

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66684

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Pressekontakt:

Birgit Stocker

-Head of PR D/A/CH-

ING Investment Management

Westhafenplatz 1

60327 Frankfurt am Main, Germany

T +49 69 50 95 49-15, F +49 69 50 95 49-31

E birgit.stocker@ingim.com

W www.ingim.de

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