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ots.CorporateNews: Verband der Chemischen Industrie e.V. / Engel: 'Für die chemische ...

Veröffentlicht am 07.12.2011, 12:01
Aktualisiert 07.12.2011, 12:04
Engel: 'Für die chemische Industrie wird es auch 2012 weiter aufwärts

gehen' / 2011 Rekordjahr für die Chemie / Schwächeres Wachstum 2012 /

Schuldenkrisen dämpfen Erwartungen

Frankfurt/Main (ots) - Rekordwert beim Umsatz, Produktion über

Vorkrisenniveau, Forschungsausgaben erhöht, Beschäftigung aufgebaut:

2011 war in vieler Hinsicht ein gutes Jahr für die chemische

Industrie in Deutschland. Für 2012 rechnet die Branche aber mit

deutlich geringerem Wachstumstempo. Diese Bilanz hat der Verband der

Chemischen Industrie (VCI) auf seiner Jahrespressekonferenz in

Frankfurt vorgestellt.

Der VCI erwartet, dass die deutsche Chemieproduktion 2012 um 1,0

Prozent zulegen wird. Auch die Erzeugerpreise sollen mit 1,0 Prozent

in der gleichen Größenordnung steigen. Für den Umsatz rechnet der VCI

mit einem Plus von 2,0 Prozent. VCI-Präsident Dr. Klaus Engel

erklärte: 'Es ist schwer, eine treffsichere Vorhersage für die

kommenden 12 Monate zu machen. Der Nebel ist in jüngster Zeit

dichter, die Sichtweite geringer geworden.' Die ungelösten

Schuldenkrisen in der EU und den USA, die Konsumenten und Unternehmen

zunehmend verunsicherten, wirkten sich dämpfend auf das

Chemiegeschäft im nächsten Jahr aus. Von Krisenstimmung könne aber in

der Branche keine Rede sein, betonte Engel: 'Auch 2012 wird es für

die chemische Industrie aufwärts gehen, wenn auch langsamer als in

diesem Jahr.'

Die Prognose des VCI stützt sich auf verschiedene Faktoren: Nach

derzeitigen Expertenschätzungen wird das Bruttosozialprodukt in

Deutschland und der EU 2012 um rund 1 Prozent ansteigen - wovon auch

die Industrie profitiert. 'Wenn unsere wichtigste Kundengruppe, die

rund 22 Prozent zur Wertschöpfung in diesem Land beisteuert, weiter

wächst, besteht kein Grund, dass die Chemie nicht in ähnlicher

Größenordnung zulegen sollte', erklärte Engel. Rund 80 Prozent der

Produktion chemischer Erzeugnisse gehen an industrielle Abnehmer.

Auch die Entwicklung der Lagerbestände für Chemikalien bei den

Industriekunden spricht nach Ansicht des VCI nicht dafür, dass 2012

mit einer Rezession in der Branche gerechnet werden müsse. Ein

bremsender Effekt für das Chemiegeschäft, so der VCI-Präsident, sei

hier ebenso wenig zu erwarten wie von der Entwicklung des Ölpreises.

Stabilisierend wirke zudem, dass der Anteil der deutschen

Chemieexporte in die globalen Wachstumsregionen Asien, Lateinamerika

und Osteuropa kontinuierlich steige.

Politische Unsicherheitsfaktoren für die wirtschaftliche

Entwicklung in 2012

Engel warnte jedoch vor politischen Konjunkturrisiken für den

gesamten Euro-Raum. Die Refinanzierung der Staatsschulden in der EU

sei ein erheblicher Unsicherheitsfaktor für die wirtschaftliche

Entwicklung. 'Die Schuldenkrise wird mehr und mehr zu einer Belastung

für die Realwirtschaft, weil es die Politik bislang nicht geschafft

hat, die Finanzmärkte von der Wirkung ihrer Maßnahmen zu überzeugen.'

Der VCI-Präsident verwies auf den bevorstehenden Gipfel in Brüssel.

Hier solle ein weiteres Paket zur Stabilisierung der Schuldenkrise

und des Euros beschlossen werden. 'Wir hoffen, dass es damit gelingt,

das Vertrauen der Finanzmärkte in das Handeln der Politik

zurückzuholen. Davon würde auch die Realwirtschaft profitieren.'

Als einen weiteren Unsicherheitsfaktor für die Konjunktur in

Deutschlands drittgrößter Branche im kommenden Jahr wertete Engel die

Beschlüsse zur Energiewende. 'Der Anstieg der Stromkosten, der durch

das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) und den Emissionshandel

befördert wird, sorgt für erhebliche Verunsicherung in der chemischen

Industrie.' Die staatlichen Belastungen durch das EEG und die anderen

relevanten Energiegesetze addieren sich 2011 in der Chemie auf über

1,3 Milliarden Euro. Zu möglichen Engpässen bei der Energieversorgung

sagte der VCI-Präsident: 'Der Lackmustest, ob nach der Abschaltung

von acht Kernkraftwerken die Versorgungssicherheit mit Grundlaststrom

für unsere Unternehmen über die Wintermonate hinweg lückenlos

funktioniert, steht uns noch bevor.'

Das Chemiejahr 2011 in Zahlen und Fakten

Produktion: Der Zuwachs bei der Herstellung chemischer Erzeugnisse

fiel deutlich höher aus, als der VCI vor 12 Monaten erwartet hatte:

Im Vergleich zum Vorjahr legte die Chemieproduktion 2011 um 4,0

Prozent zu.

Umsatz: Der Gesamtumsatz der deutschen chemischen Industrie ist

2011 um 9 Prozent auf insgesamt 186,5 Milliarden Euro gestiegen. Das

Geschäft mit Kunden im Ausland entwickelte sich dabei etwas

dynamischer als im Inland. Der Auslandsumsatz der deutschen

Chemieunternehmen stieg um 10 Prozent auf 110,2 Milliarden Euro. Der

Inlandsumsatz wuchs parallel um 7,5 Prozent und erreichte ein Volumen

von 76,3 Milliarden Euro.

Preise: Chemikalien und Pharmazeutika sind im abgelaufenen Jahr

durchschnittlich 5 Prozent teurer geworden. Steigende Rohstoffkosten

zwangen viele Unternehmen, die Preise für ihre Produkte anzuheben. Im

Laufe des Jahres gaben die Rohstoffpreise wieder leicht nach. Bei

schwächer werdender Nachfrage kam der Preisauftrieb im vierten

Quartal 2011 zum Erliegen.

Investitionen: Wegen der raschen Erholung im deutschen

Chemiegeschäft hatten die Unternehmen bereits im vergangenen Jahr

ihre Zurückhaltung bei Investitionen abgelegt. 2011 setzte sich

dieser Trend weiter fort. Investierte die Chemiebranche 2010 noch

rund 5,8 Milliarden Euro in Gebäude und Anlagen, geht der VCI für

2011 von Investitionen in Höhe von rund 6,4 Milliarden Euro aus. Das

entspricht einem Zuwachs von 10 Prozent.

Forschungsaufwendungen: Die Chemie hat auch im abgelaufenen Jahr

ihr Bekenntnis zum Forschungsstandort Deutschland unterstrichen. Die

Unternehmen haben 2011 ihre Aufwendungen für die Entwicklung neuer

Produkte und Verfahren um rund 6,5 Prozent auf 8,8 Milliarden Euro

ausgedehnt.

Beschäftigung: Die gute Chemiekonjunktur des Jahres 2011 hatte

auch positive Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Die Unternehmen

stellten wieder neues Personal ein, nachdem in der Wirtschaftskrise

freiwerdende Stellen zunächst nicht neu besetzt worden waren. Die

Zahl der Arbeitsplätze in der Branche nahm daher 2011 um 2,5 Prozent

zu. Insgesamt beschäftigt die Chemieindustrie aktuell rund 425.000

Mitarbeiter.

Außenhandel: Die Exporte, die neben den Auslandsumsätzen der

Chemieunternehmen auch Re-Exporte sowie Exporte von Chemikalien aus

anderen Wirtschaftszweigen ins Ausland enthalten, stiegen im

Gesamtjahr 2011 um 6 Prozent auf 150,9 Milliarden Euro. Die größten

Zuwächse kamen dabei aus Asien und Südamerika. Aber auch die

europäischen Nachbarländer orderten verstärkt bei den deutschen

Chemieunternehmen. Die Importe chemischer Erzeugnisse stiegen auf

109,2 Milliarden Euro. Das sind 7,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor.

Gleichzeitig trugen die deutschen Chemieunternehmen 2011 mit mehr als

41 Milliarden Euro wieder deutlich zum deutschen Exportüberschuss

bei.

Originaltext: Verband der Chemischen Industrie e.V.

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