n (neu: weitere Aussagen zu möglicher Sonderdividende, Postbus, Aktienkurs, Analystenstimme.)
FRANKFURT (dpa-AFX) - Der Paket- und Expressboom hält diDeutsche Postst F:DPW trotz der schwächelnden Konjunktur auf Kurs. Um den Jahresgewinn wie geplant zu steigern, baut Vorstandschef Frank Appel auf einen Paketrekord im Weihnachtsgeschäft. Von der Weltkonjunktur erwartet er keinen Rückenwind, in der DHL-Frachtsparte drücken teure Umbaukosten aufs Ergebnis. Der öffentlichkeitswirksame Postbus ist dagegen nur ein winziger Posten im Konzern - und verspricht keinen schnellen Profit. Hoffnungen auf eine Sonderdividende für die Konzernaktionäre verwies Appel unterdessen ins Reich der Spekulation.
Die Post-Aktie reagierte mit Kursverlusten auf die Nachrichten. Um die Mittagszeit lagen die Titel mit 0,54 Prozent im Minus bei 24,96 Euro und damit im Mittelfeld des Dax F:DAX. Analysten hatten im dritten Quartal mit mehr Gewinn gerechnet. Nun denkt die Post angesichts hoher flüssiger Barmittel zwar grundsätzlich über eine Sonderdividende oder einen Aktienrückkauf nach. Eine Entscheidung solle allerdings erst im kommenden Frühjahr fallen, gaben Appel und Finanzchef Larry Rosen zu verstehen.
Im Sommerquartal bis Ende September durchkreuzte einzig das DHL-Frachtgeschäft den allgemeinen Aufwärtstrend im Konzern. Während alle anderen Geschäftsbereiche mehr verdienten als ein Jahr zuvor, ließen millionenschwere Ausgaben für neue Computersysteme den Gewinn der Frachtsparte um fast die Hälfte einbrechen.
Insgesamt erzielte die Post in den Monaten Juli bis September einen Umsatz von 14 Milliarden Euro, rund vier Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Der operative Gewinn (Ebit) legte um knapp fünf Prozent auf 677 Millionen Euro zu. Unter dem Strich ließen niedrigere Steuern den Überschuss um gut 17 Prozent auf 468 Millionen Euro springen. Jetzt soll vor allem das Weihnachtsgeschäft helfen, den angepeilten operativen Gewinn von 2,9 bis 3,1 Milliarden Euro in diesem Jahr zu erreichen. Nach neun Monaten steht hier ein Wert von knapp 2,1 Milliarden Euro zu Buche.
Vor allem die Sparte "Pep" hat einiges aufzuholen. Der Geschäftsbereich, in dem der Konzern sein Briefgeschäft auf dem Heimatmarkt, das Paketgeschäft in Deutschland und Nachbarländern, seine Internet-Angebote samt E-Postbrief sowie seinen Fernbus-Ableger gebündelt hat, muss im Schlussquartal ein Drittel seines Jahresgewinns erwirtschaften.
Appel baut dabei vor allem auf den Versandhandel im Internet: "Wir glauben, dass wir eine sehr starke Weihnachtssaison bekommen werden." Damit steuert der Konzern in Deutschland in diesem Jahr nach 2013 erneut auf mehr als eine Milliarde beförderter Päckchen und Pakete zu. In den ersten neun Monaten wuchs die Zahl der Sendungen bereits um 6,5 Prozent auf 724 Millionen, im dritten Quartal betrug das Wachstum sogar 8,5 Prozent.
Von Juli bis September lief es vor allem im DHL-Expressgeschäft mit den Sendungen bestens, bei denen es auf pünktliche Lieferung ankommt. Während der Umsatz der Sparte um knapp acht Prozent zulegte, sprang der operative Gewinn um 23 Prozent nach oben. Die DHL-Lieferkettenlogistik steigerte ihr Ergebnis um 10 Prozent. Das DHL-Frachtgeschäft musste hingegen einen Gewinneinbruch um 43 Prozent hinnehmen. Schuld daran waren neben dem Preiskampf in der Branche hohe Ausgaben für neue Computersysteme und verbesserte Geschäftsabläufe, die mittelfristig zu mehr Gewinn führen sollen. Auch in der Lieferkettenlogistik soll ein Umbauprogramm den Gewinn nach oben treiben.
Vom Fernbus-Angebot Postbus erwartet der Vorstand keine schnellen Gewinne, will das Geschäftsfeld nach dem Ausstieg des Partners ADAC aber weiter ausbauen. "Die wichtigere Frage ist nicht, wie schnell man in dem Geschäft Wert generieren kann, sondern, was es uns kostet, da wieder auszusteigen, wenn es nicht so laufen sollte wie gedacht", sagte Appel. Zahlen wollte er nicht nennen. Der zur britischen National Express gehörende Rivale City2City hat sich mangels Aussicht auf Gewinne bereits aus Deutschland zurückgezogen, Branchenpionier DeinBus.de meldete vor wenigen Tagen Insolvenz an.br
nn