🧐 ProPicks KI Oktober-Update: Welche Aktien haben es geschafft?Jetzt reinschauen

ROUNDUP 2: Zypern sucht Wege aus der Krise - Präsident in Bedrängnis

Veröffentlicht am 01.04.2013, 19:10
Aktualisiert 01.04.2013, 19:12
NIKOSIA (dpa-AFX) - Das Euro-Krisenland Zypern sucht nach Wegen aus der Krise: Vermögende Sparer der größten Bank müssen heftige Abschläge auf ihre Einlagen hinnehmen. Präsident Nikos Anastasiades will mit verschiedenen Ideen die Wirtschaft des Landes fördern. Und die Staatsanwaltschaft prüft Vorwürfe, wonach Politiker und Unternehmer Kredite von zyprischen Banken erhalten und diese nur zum Teil oder gar nicht zurückgezahlt haben sollen.

Die zyprische Staatsanwaltschaft prüft zudem Berichte, wonach Unternehmen nach Insider-Warnungen vor Zwangsabgaben auf Bankeinlagen rechtzeitig hohe Summen ins Ausland schafften. Es gehe um Gelder in Höhe von rund 700 Millionen Euro. Griechische Medien berichteten von 136 Firmen. Unter ihnen soll nach einem unbestätigten Bericht der zyprischen kommunistischen Oppositionszeitung 'Charavgi' auch die Familie eines Schwiegersohns von Staatspräsident Anastasiades sein.

PARLAMENT BESCHLIESST BILDUNG EINER KOMMISSION

Die Firma A. Loutsios and Sons Ltd. soll 21 Millionen Euro nach Großbritannien wenige Tage vor der Schließung der Banken Zyperns überwiesen haben. Anastasiades sprach von dem Versuch, ihn zu diffamieren.

Eine aus Richtern zusammengesetzte Kommission soll den Gerüchten über Insider-Informationen nachgehen. Das Parlament hatte die Bildung dieser Kommission beschlossen.

SPAREINLAGEN WERDEN ERHEBLICH GESCHRÖPFT

Auf Zypern werden Spareinlagen in Zukunft erheblich geschröpft. Wer mehr als 100.000 Euro bei der Bank of Cyprus angelegt hat, muss kräftig zahlen. Beträge bis zu dieser Summe sind geschützt, bei jedem weiteren Euro droht eine Zwangsabgabe von bis zu 60 Prozent, wie Zyperns Finanzminister Michalis Sarris erklärte. Diese Regelung macht auch Unternehmen zu schaffen: Damit würden sich große Teile der Spareinlagen quasi 'in Luft auflösen', schimpfte der Hotelier Giannis Sophokleous am Wochenende in Nikosia. Zahlreiche kleinere Unternehmer hätten bereits Angestellte entlassen. Andere würden neue Arbeitsverträge mit ihren Angestellten aushandeln - mit 30 Prozent weniger Lohn, wie es in Kreisen des Händler- und Kleinunternehmer-Verbandes Zyperns hieß.

Noch schlimmer ist die Situation für die Sparer der zweitgrößten Bank, der Laiki Bank (Volksbank). Diese soll gespalten werden. Nur Geldeinlagen bis 100 000 Euro werden gerettet. Diese gehen an die gesunde Bank, die von der Bank of Cyprus übernommen wird. Der Rest geht an eine sogenannte Bad Bank. Die Sparer können hoffen, dass sie in der Zukunft einen Teil ihrer Gelder zurückbekommen. Eine bereits eingesetzte Insolvenzverwalterin soll unter anderem über den Verkauf von Immobilien der Bank versuchen, Geld einzusammeln.

ERÖFFNUNG EINES KASINOS WIRD ERWOGEN

Derweil will die Justiz von Dienstag an Vorwürfe zu angeblichen Begünstigungen bei Krediten prüfen. Griechische Medien hatten eine Liste mit Namen von Politikern veröffentlicht, die zwischen 2007 und 2012 Darlehen von den zwei in Schieflage geratenen Banken Bank of Cyprus und Laiki Bank erhalten haben sollen. Im staatlichen Fernsehen (RIK) bestätigte der zyprische Generalstaatsanwalt Petros Klerides die Untersuchungen. 'Wir werden uns ab Dienstag mit den Veröffentlichungen befassen. Weitere rechtliche Schritte gibt es bislang nicht', sagte er. Viele der Beschuldigten wiesen die Vorwürfe indes zurück.

Präsident Anastasiades kündigte in einem Interview der größten zyprischen Zeitung 'Fileleftheros' verschiedene Pläne zur Stärkung der Wirtschaft an. Unter anderem wird an die Eröffnung eines Kasinos gedacht, was bislang am hartnäckigen Widerstand der orthodoxen Kirche und ihres Erzbischofs Chrysostomos scheiterte. Außerdem soll es Steuererleichterungen für reinvestierte Unternehmensgewinne geben. Auch bei Zahlungsfristen und den Zinssätzen für Kredite sprach sich Anastasiades für Erleichterungen aus./tt/DP/he

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.