📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ROUNDUP: Koalition und Opposition streiten über Steuerabkommen mit Schweiz

Veröffentlicht am 02.05.2013, 17:43
Aktualisiert 02.05.2013, 17:44
BERLIN (dpa-AFX) - Einen Tag nach dem Verhandlungsangebot aus Bern streiten Koalition und Opposition über die Vorbedingungen für ein neues Steuerabkommen mit der Schweiz. SPD-Fraktionsvize Joachim Poß sagte am Donnerstag im WDR 5 Morgenecho, Amnestie für Steuersünder könne es nur mit namentlicher Offenlegung geben. Für die SPD sei der automatische Datenaustausch zwischen Schweizer Banken und deutschen Finanzbehörden die Grundbedingung für ein neues Steuerabkommen.

Ende 2012 hatte der von SPD und Grünen dominierte Bundesrat das von der schwarz-gelben Bundesregierung ausgehandelte Abkommen abgewiesen. Der Schweizer Außenminister Didier Burkhalter zeigte sich am Mittwoch in Bern nach einem Treffen mit seinem deutschen Amtskollegen Guido Westerwelle (FDP) offen für neue Gespräche.

Allerdings dürfte ein neuer Anlauf nicht mehr vor der Bundestagswahl im September gelingen. Der finanzpolitische Sprecher der Unions-Fraktion, Klaus-Peter Flosbach, sagte dem Berliner 'Tagesspiegel' (Freitag), die Union wolle in nächster Zeit keinen Neuanlauf für ein deutsch-schweizerisches Steuerabkommen unternehmen.

Gleichwohl drängte Westerwelle im ZDF-'Morgenmagazin' auf einen neuen Anlauf. 'Je länger dieses Steuerabkommen im Bundesrat blockiert wird, desto mehr Steuerhinterzieher gehen dem Staat durch die Lappen', sagte er. Im Bayerischen Rundfunk ergänzte er, SPD und Grüne seien in der Pflicht. In der 'Welt' signalisierte der FDP-Politiker jedoch, dass auch er erst nach der Bundestagswahl mit einem neuen Anlauf rechne.

Die Auseinandersetzung ist stark vom Wahlkampf geprägt. SPD-Kanzlerkandidat Peer Steinbrück sagte beim Besuch des Einsatzführungskommandos der Bundeswehr in Schwielowsee bei Potsdam ähnlich wie Poß, ein neues Abkommen müsse einen automatischen Datenaustausch beinhalten, wie ihn Bern bereits den USA zugestanden habe. Nach den Worten von Poß hat der Widerstand der SPD gegen das von der schwarz-gelben Regierung ausgehandelte Steuerabkommen dazu geführt, dass nun Länder wie Österreich und Luxemburg ihr Bankgeheimnis ändern.

Baden-Württembergs Finanzminister Nils Schmid (SPD) dringt auf ein Steuerabkommen zwischen der Europäischen Union und der Schweiz. 'Deutschland sollte alles dran setzen, dass die EU mit der Schweiz verhandelt', sagte Schmid der Nachrichtenagentur dpa in Stuttgart. Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin sieht das ähnlich: 'Wir brauchen ein Abkommen auf europäischer Ebene, das den Standards in der EU entspricht. Die Schweiz muss einem automatischen Datenaustausch zustimmen und den Schutz der Anonymität der Steuersünder aufgeben.'

Auch CDU/CSU-Fraktionsvize Michael Meister setzt auf eine EU-weite Lösung: 'Nachdem Luxemburg und Österreich ebenfalls Verhandlungsbereitschaft signalisiert haben, darf man nun auf eine einheitliche europäische Lösung der Problematik hoffen.' Vorbedingungen für neue Verhandlungen mit der Schweiz gefährdeten allerdings Erfolge./rm/DP/bgf

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.