LONDON (dpa-AFX) - Medienmogul Rupert Murdoch will seine Pay-TV-Geschäfte in Europa neu ordnen. Dabei sollen die beiden Sender Sky Deutschland (ETR:SKYD) und Sky Italia vom britischen TV-Konzern BSkyB (ISE:BSY) (FSE:BSB) übernommen werden. Aus diesem Grund verhandeln die Briten mit dem amerikanischen Medienkonzern 21st Century Fox, wie das Unternehmen am Montag in London mitteilte. Sowohl BSkyB als auch 21st Century Fox werden von Murdoch kontrolliert.
Der Schritt wurde bereits seit längerem erwartet. Das amerikanische Unternehmen hält derzeit 100 Prozent an Sky Italia und rund 57 Prozent an dem deutschen Sender. Damit der Anteil an Sky Deutschland an den britischen Konzern gehen kann, muss dieser ein Übernahmegebot für die anderen Aktionäre vorlegen. BSkyB geht wegen der jüngsten Verluste der Sky-Deutschland-Aktie davon aus, dabei keinen hohen Aufschlag auf den aktuellen Kurs zahlen zu müssen.
AKTIE LEGT VORBÖRSLICH DEUTLICH ZU
Die Gesetze in Deutschland schreiben vor, dass der britische Konzern mindestens den gewichteten Durchschnittskurs der vergangenen drei Monate vor der Veröffentlichung der Aktien zahlen muss. Dieser liegt nach dem Kursrückgang der vergangenen Wochen bei 6,73 Euro. Die Sky-Aktie hatte seit dem Mehrjahreshoch Anfang Dezember rund ein Viertel ihres Wertes eingebüßt.
Am Montag stieg der Kurs vorbörslich fast acht Prozent auf 6,83 Euro. BSkyB verwies in der Mitteilung darauf, dass ein formelles Gebot auch von der Kursentwicklung des Papiers abhängt. Voraussetzung für eine Offerte sei ein nicht von externen Faktoren verzerrter Handel mit der Aktie. Die Gespräche mit 21st Century Fox seien in einem frühen Stadium und könnten jederzeit noch platzen.