📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ROUNDUP: Parlament in Athen aufgelöst - Verwirrspiel um Euro-Referendum

Veröffentlicht am 19.05.2012, 13:11
ATHEN (dpa-AFX) - Das griechische Parlament ist am Samstag wie erwartet aufgelöst worden, um den Weg für Neuwahlen zu ebnen. Staatspräsident Karolos Papoulias unterzeichnete ein entsprechendes Dekret, wie der staatliche Rundfunk berichtete. Nachdem eine Regierungsbildung am Parteienstreit gescheitert war, soll jetzt am 17. Juni ein neues Parlament gewählt werden.

Für Verwirrung und Entrüstung hatte in Athen zuvor ein Telefonat gesorgt, dass Bundeskanzlerin Angela Merkel am Freitag mit dem griechischen Präsidenten geführt hatte. Die Bundesregierung hat 'scharf dementiert', dass die Kanzlerin darin ein Referendum zum Euroverbleib Griechenlands vorgeschlagen habe. Das hatte die griechische Regierung erklärt.

Die 'Süddeutsche Zeitung' berichtete am Samstag, die Euro-Finanzminister hätten Anfang der Woche in Brüssel 'in aller Stille' den griechischen Ressortkollegen Philippos Sachinidis beauftragt, 'die Möglichkeit eines Referendums in Athen zur Sprache zu bringen'. Kein Politiker habe die Frage offen ansprechen wollen. Merkel habe sich am Freitag die Zeit genommen, Papoulias 'über die Lage zu informieren'.

Die 'Bild'-Zeitung schrieb am Samstag ähnlich, Merkel habe in dem Telefonat mit dem griechischen Präsidenten wissen wollen, was er davon halte. Der habe abgelehnt.

SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles warf der Kanzlerin am Samstag vor, angesichts der prekären Lage in Griechenland zusätzlich für Unsicherheit zu sorgen. 'Angela Merkel scheint mitten in der Krise langsam den Überblick zu verlieren', erklärte Nahles in Berlin. 'Was auch immer sie mit Papoulias besprochen hat, besonders klar war es wohl nicht.' In der Krise schaffe vor allem Klarheit Stabilität. 'Dazu trägt die Bundeskanzlerin nicht gerade bei.'

In Griechenland verurteilten alle Parteien - angefangen von der Schwesterpartei der CDU, Nea Dimokratia, bis hin zu den Kommunisten - das Ansinnen eines Referendums als Einmischung in die inneren Angelegenheiten des Landes.

Die konservative Zeitung 'Eleftheros Typos' titelte am Samstag: 'Noch nie dagewesene politische Intervention untergräbt das politische Klima.' Die Parteizeitung der Linksradikalen 'Avgi' schrieb: 'Grobe Erpressung - Nein zum Ultimatum Merkels.' Ein Kommentator des griechischen Radios fragte: 'Wer lügt?'

Nach der vorgezogenen Parlamentswahl am 6. Mai waren alle Bemühungen für die Bildung einer Koalitionsregierung gescheitert. Das erst am Donnerstag zusammengetretene und jetzt wieder aufgelöste Parlament sei das kurzlebigste seit dem Zweiten Weltkrieg in Griechenland gewesen, berichteten griechische Medien./tt/DP/zb

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.