ZÜRICH (dpa-AFX) - Der Versicherer Zurich (FSE:ZFIN) (VTX:ZURN) ist trotz eines deutlichen Gewinnrückgangs besser ins Jahr gestartet als gedacht. Die ersten Sanierungserfolge in der Schadenversicherung bremsten den Einbruch ab. "Wir erwarten, dass sich dieser Trend im Jahresverlauf fortsetzen wird", sagte Finanzvorstand George Quinn bei der Vorlage der Quartalszahlen am Donnerstag in Zurich. An der Schweizer Börse kamen die Nachrichten gut an. Die Aktie des Versicherers gewann am Morgen fast vier Prozent an Wert.
Allerdings musste das Unternehmen zum Jahresstart an mehreren Stellen Federn lassen. Der Quartalsumsatz ging um sechs Prozent auf 17,6 Milliarden US-Dollar (15,4 Mrd Euro) zurück. Der Betriebsgewinn sank um 16 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar. Der Überschuss brach sogar um 28 Prozent auf 875 Millionen Dollar ein. Experten hatten jedoch im laufenden Geschäft mit einem deutlich stärkeren Rückgang gerechnet.
Finanzchef Quinn wertete die Zahlen denn auch positiv: "Obwohl wir noch am Anfang des Prozesses stehen, zeigen diese Ergebnisse, dass die Maßnahmen zur Verbesserung der Performance in unserem Schadenversicherungsgeschäft zu greifen beginnen." Selbst wenn man die geringen Katastrophenschäden herausrechne, habe sich das zugrundeliegende Ergebnis verbessert.
Zurich baut sein Schadenversicherungsgeschäft wegen dürftiger Ergebnisse gründlich um. Nachdem die Beitragseinnahmen der Sparte im Gesamtjahr 2015 nicht ausreichten, um die Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb zu decken, lag die kombinierte Schaden-Kosten-Quote im ersten Quartal mit 97,7 Prozent wieder im grünen Bereich. Allerdings fiel sie damit immer noch einen Prozentpunkt höher und damit schlechter aus als im Auftaktquartal des Vorjahres.
Mit der Sanierung geht bei Zurich auch ein Stellenabbau einher. So sollen im Deutschland-Geschäft bis zum Jahr 2018 nun 825 Jobs wegfallen, wie der neue Deutschland-Chef Marcus Nagel Ende April sagte. Das sind 325 mehr als von seinem Vorgänger Ralph Brand geplant.
Auch an der Konzernspitze gab es erst vor kurzem einen Wechsel. Seit Anfang März führt der Italiener Mario Greco den Schweizer Versicherer - er kam vom italienischen Konkurrenten Generali (MI:GASI) (AFF:G) (ETR:ASG). Sein Vorgänger bei Zurich, Martin Senn, hatte im Dezember nach geschäftlichen Rückschlägen seinen Hut genommen.