PARIS/LONDON (dpa-AFX) - Europas wichtigste Aktienmärkte sind am Mittwoch auf Erholungskurs eingeschwenkt. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stieg nach drei Verlusttagen in Folge um 1,13 Prozent auf 4.958,86 Punkte. Der französische Cac 40 kletterte um 0,86 Prozent auf 7.573,55 Zähler nach oben und der britische FTSE 100 gewann 0,66 Prozent auf 8.193,51 Punkte. In Zürich legte der SMI um 0,95 Prozent auf 12.151,19 Zähler zu.
Analyst Pierre Veyret vom Handelshaus Activtrades sprach trotz der Gewinne zur Wochenmitte von einem abwartenden Geschäft. Nicht nur harre der Markt klarerer Signale für die künftige Geldpolitik in den USA, nachdem der dortige Notenbankchef diese zuletzt schuldig geblieben sei. Auch die Sommerflaute mit traditionell geringen Umsätzen mache sich zunehmend bemerkbar.
Marktexperte Andreas Lipkow fasste das Geschehen an den Börsen so zusammen: "Es herrscht ein klassischer Sommerhandel und die Marktteilnehmer verhalten sich defensiv, wollen jedoch zugleich keine Performance an den Finanzmärkten verpassen."
Schlusslicht in der europäischen Branchenwertung war der Chemiesektor , der um 0,2 Prozent nachgab. Die Branche litt etwas unter Preisdaten aus China, die auf deflationäre Tendenzen und damit eine lahmende Wirtschaft hinwiesen. Diese Entwicklung hemmte auch die Kurse der konjunktursensiblen Rohstoff- und Ölwerte (NYSE:XLE) , die ebenfalls im hinteren Feld rangierten.
Besser sah es bei europaweit führenden Immobilienwerten aus, genauso wie bei den Reise- und Freizeitwerten . In letzterer Branche stützte ein Kurssprung bei den Aktien der SSP Group von mehr als zehn Prozent. Analysten lobten die jüngsten Geschäftszahlen des britischen Verkehrsgastronomen. Die Experten von Goodbody etwa nannten die Resultate "beruhigend" nach der zuletzt schwachen Entwicklung des Unternehmens. Sie verwiesen zudem auf die starke Umsatzdynamik und die bestätigte Prognose.
Unter den weiteren Einzelwerten zogen in Paris die Papiere von Alstom (EPA:ALSO) um gut fünf Prozent an. Die Hamburger Hochbahn hatte mit dem Bahntechnikkonzern einen Milliarden-Rahmenvertrag über die Anschaffung von bis zu 374 neuen U-Bahn-Fahrzeugen geschlossen. Außerdem soll die Firma die neue U5-Linie mit ihren geplanten 23 Haltestellen auf 25 Kilometern Strecke mit einem System für den vollautomatischen Betrieb ausrüsten.