CHEMNITZ/ZWICKAU (dpa-AFX) - Für rund 16 000 Beschäftigte der ostdeutschen Textilindustrie wird heute (Dienstag/11.00) weiter um höhere Löhne und Gehälter gerungen. Erste Gespräche waren Ende Februar ohne Ergebnis geblieben. Die Gewerkschaft IG Metall fordert fünf Prozent mehr. Der Verband der Nord-Ostdeutschen Textil- und Bekleidungsindustrie (vti) hat das als überzogen abgelehnt. Der jetzige Tarifvertrag läuft am 31. März aus.
Die Branche könne ohne eine deutliche Erhöhung der Gehälter im Wettbewerb um Fachkräfte nicht bestehen, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Michael Jung. 'Die jungen Leute machen einen Bogen um die Branche. Ingenieure und Entwickler sind kaum noch zu bekommen.' Die Unternehmen seien für 2013 gut aufgestellt und könnten die Steigerung verkraften.
Im vti haben sich sowohl die Hersteller von Stoffen und Geweben als auch Bekleidungs- und Modefirmen zusammengeschlossen. Kernländer der Branche sind Sachsen mit 12 000 und Thüringen mit 2500 Beschäftigten. Die Zahl der Betriebe mit mehr als 20 Arbeitnehmern liegt bei etwa 300, 167 davon haben mehr als 50 Mitarbeiter. Auch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gibt es wichtige Textilstandorte - in Brück, Forst, Ludwigsfelde, Aschersleben, Leuna und Eisleben. Zu DDR-Zeiten zählte die Branche rund 320 000 Beschäftigte.
Große Hoffnungen setzen die Unternehmen auf sogenannte Technische Textilien etwa für Spezialkleidung für Industrie oder Medizin. Etwa 45 Prozent der Produktion entfallen nach Angaben des Verbandes mittlerweile auf diesen Bereich, 30 Prozent auf Heimtextilien und 25 Prozent auf Mode/Bekleidung.
Nach einem hohen Wachstum 2011 sei der Gesamtumsatz der Firmen 2012 um 6,3 Prozent auf etwa 1,75 Milliarden Euro zurückgegangen, sagte vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer. 'Es war kein so tolles Jahr.' Für 2013 sei er dennoch 'verhalten optimistisch'. Allerdings hätten die Betriebe mit steigenden Preisen bei Energie und Material zu kämpfen. 'Diese können wir nur auffangen, wenn die Tariferhöhung moderat ausfällt', warnte Höfer. Die Belegschaften sollten am Erfolg der Branche zwar beteiligt werden, aber fünf Prozent überforderten die Unternehmen. 'Wir müssen einen Kompromiss finden', sagte er./rah/DP/zb
Die Branche könne ohne eine deutliche Erhöhung der Gehälter im Wettbewerb um Fachkräfte nicht bestehen, sagte IG-Metall-Verhandlungsführer Michael Jung. 'Die jungen Leute machen einen Bogen um die Branche. Ingenieure und Entwickler sind kaum noch zu bekommen.' Die Unternehmen seien für 2013 gut aufgestellt und könnten die Steigerung verkraften.
Im vti haben sich sowohl die Hersteller von Stoffen und Geweben als auch Bekleidungs- und Modefirmen zusammengeschlossen. Kernländer der Branche sind Sachsen mit 12 000 und Thüringen mit 2500 Beschäftigten. Die Zahl der Betriebe mit mehr als 20 Arbeitnehmern liegt bei etwa 300, 167 davon haben mehr als 50 Mitarbeiter. Auch in Brandenburg und Sachsen-Anhalt gibt es wichtige Textilstandorte - in Brück, Forst, Ludwigsfelde, Aschersleben, Leuna und Eisleben. Zu DDR-Zeiten zählte die Branche rund 320 000 Beschäftigte.
Große Hoffnungen setzen die Unternehmen auf sogenannte Technische Textilien etwa für Spezialkleidung für Industrie oder Medizin. Etwa 45 Prozent der Produktion entfallen nach Angaben des Verbandes mittlerweile auf diesen Bereich, 30 Prozent auf Heimtextilien und 25 Prozent auf Mode/Bekleidung.
Nach einem hohen Wachstum 2011 sei der Gesamtumsatz der Firmen 2012 um 6,3 Prozent auf etwa 1,75 Milliarden Euro zurückgegangen, sagte vti-Hauptgeschäftsführer Bertram Höfer. 'Es war kein so tolles Jahr.' Für 2013 sei er dennoch 'verhalten optimistisch'. Allerdings hätten die Betriebe mit steigenden Preisen bei Energie und Material zu kämpfen. 'Diese können wir nur auffangen, wenn die Tariferhöhung moderat ausfällt', warnte Höfer. Die Belegschaften sollten am Erfolg der Branche zwar beteiligt werden, aber fünf Prozent überforderten die Unternehmen. 'Wir müssen einen Kompromiss finden', sagte er./rah/DP/zb