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TOP-THEMA-Aufatmen an Aktienmärkten - Dax bleibt auf Überholspur

Veröffentlicht am 14.10.2008, 16:11
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- von Kerstin Leitel -

Frankfurt, 14. Okt (Reuters) - An den internationalen Aktienmärkten haben die von zahlreichen Regierungen geschürten Rettungspakete am Dienstag weiter für deutliche Kursgewinne gesorgt. In London, Paris und Madrid gingen die Leitindizes um rund sechs Prozent nach oben, in Frankfurt schoss der Dax<.GDAXI> um bis zu 6,3 Prozent in die Höhe. An der Wall Street starteten die Aktien mit Kursgewinnen in den Handel. Auch in Asien hatten die Aktienkurse deutlich angezogen. "Die Maßnahmen haben die Stimmung aufgehellt - aber deswegen ist noch lange nicht alles wunderbar", sagte ein Händler. Am Nachmittag stand auf der Frankfurter Kurstafel ein Plus von drei Prozent auf 5214 Zähler.

"Das ist immer noch das große Aufatmen", beschrieb ein deutscher Aktienhändler die Stimmung. Nachdem am Wochenende schon die G7-Staaten und die Länder der Euro-Zone beschlossen hatten, die Finanzwirtschaft zu stützen, folgte am Dienstag auch Japan diesem Beispiel. Zudem meldete sich die US-Regierung, die kürzlich ein Rettungspaket über 700 Milliarden Dollar verabschiedet hatte, erneut zu Wort: Das US-Finanzministerium kündigte am Dienstag an, sich mit 250 Milliarden Dollar an amerikanischen Banken zu beteiligen. In jedes Institut, das dieses Angebot annehmen wolle, könnten bis zu 25 Milliarden Dollar investiert werden. US-Bankenaktien schossen daraufhin in die Höhe: Kurz nach Handelsstart an der Wall Street verbuchten Bank of America ein Plus von 16 Prozent, Goldman Sachs stiegen um 14 Prozent.

Die meisten europäischen Finanzwerte standen dem in nichts nach. In Frankfurt verbuchte die Aktie der Hypo Real Estate ein Plus von über 27 Prozent, während sich die Titel der Deutschen Bank um 17 Prozent verteuerten. Der Aktienkurs der Commerzbank stieg um zehn Prozent. Credit Suisse verzeichneten ein Plus von 18 Prozent, Barclays kletterten um 17 Prozent und Santander um sechs Prozent. Doch nicht alle Finanzwerte waren gefragt: Die Aktien von Fortis, die in der vergangenen Woche vom Handel ausgesetzt worden waren, brachen in Amsterdam um rund 70 Prozent ein. Das Institut, das im Zuge der Finanzkrise zum Teil an BNP Paribas verkauft wurde, hatte mitgeteilt, seine Quartalszahlen nicht plangemäß veröffentlichen zu können.

KEINE HURRA-RUFE - REZESSION DROHT

Im Großen und Ganzen aber herrschte an den Märkten Erleichterung angesichts der Rettungsmaßnahmen der Regierungen, und die meisten Aktien standen auf der Gewinnerseite. "Das Rettungspaket hat dafür gesorgt, dass keine Bank pleite geht", sagte ein Händler. Das sei das Ziel gewesen, und das dürfte erreicht worden sein. "Hurra" rufe aber trotzdem keiner, sagten Börsianer. "Das Thema Bankenkrise ist jetzt kein Thema mehr - aber jetzt kommt der konjunkturelle Abschwung", prophezeite ein Marktteilnehmer. Dies zeigten die Nachrichten zur Entwicklung Wirtschaftslage. Denn wie aus dem am Dienstag veröffentlichten Herbstgutachten der führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hervorging, steht Deutschland am Rande einer Rezession. Im nächsten Jahr werde die Wirtschaft im Sog der Finanzkrise nur um 0,2 Prozent wachsen, prognostizierten die Institute. Die Bundesregierung wird ihre Prognose am Donnerstag vorstellen und dürfte Experten zufolge ähnlich skeptisch sein. "Doch auch wenn wir in eine Rezession rutschen, muss man die Kirche im Dorf lassen", sagte ein Händler. Die heftigen Kursverluste in den vergangenen Tagen, als der Dax innerhalb von nur einer Woche über 20 Prozent verloren hatte, seien übertrieben gewesen.

ISLANDS BÖRSE IM STURZFLUG

Den isländischen Aktien half diese Einsicht aber nicht. An der skandinavischen Börse war seit dem vergangenen Mittwoch wegen der heftigen Auswirkungen der Finanzkrise auf die heimische Kreditwirtschaft nicht gehandelt worden. Mit der Wiederaufnahme des Handel ging es steil bergab: Der isländische OMX15-Index stürzte um über 75 Prozent ab. Die Finanztitel waren allerdings nicht schuld daran - die Aktien der sechs größten Finanzinstitute durften weiterhin nicht gehandelt werden.

(Unter Mitarbeit von Andrea Lentz; redigiert von Jörn Poltz)

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