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Trotz Aufschwung: Inflation frisst Lohnzuwächse auf

Veröffentlicht am 06.11.2011, 12:15
Aktualisiert 06.11.2011, 12:16
FRANKFURT/BERLIN (dpa-AFX) - Die Reallöhne in Deutschland sind in den vergangenen Jahren stetig gesunken. Trotz des Aufschwungs und Klagen über Fachkräftemangel sind die Lohnsteigerungen zuletzt deutlich hinter der Inflation zurückgeblieben, wie die 'Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung' unter Berufung auf eine unveröffentlichte Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) berichtet. Demnach ist das monatliche Realeinkommen eines mittleren Angestellten zwischen 2008 und 2010 um 1,5 Prozent gesunken, seit 2005 um 7 Prozent.

Das bedeutet einen deutlichen Kaufkraftverlust. Nach den DIW-Berechnungen lag das durchschnittliche reale Bruttoeinkommen - also unter Einbeziehung der Inflation - 2005 bei 2087 Euro. Fünf Jahre später habe es nur noch 1941 Euro erreicht.

Der Lohndruck trifft demnach nicht nur Geringqualifizierte. Auch die Stundenlöhne von Hochschulabsolventen sind laut dem Bericht seit 2005 gesunken. Die Daten für die DIW-Studie stammen aus dem sozioökonomischen Panel, einer jährlichen Umfrage unter mehr als 20 000 Bundesbürgern. Damit werden auch Teilzeit, Zeitarbeit und befristete Verträge erfasst. Nicht berücksichtigt werden Urlaubs- und Weihnachtsgeld sowie Prämien.

Etwas besser als den Arbeitnehmern geht es den Rentnern: Weil die Arbeitslosigkeit gesunken ist, steigen die Beitragseinnahmen der Rentenkassen und damit die Renten. Trotzdem gleicht die erwartete Rentenerhöhung für das kommende Jahr die Inflation nur in Ostdeutschland aus.

Dass sich der Trend im laufenden Jahr dreht, ist laut dem Bericht unwahrscheinlich. Die Studienautoren glaubten nicht, das sich etwas ändere. Zwar seien im zweiten Quartal einige Lohnerhöhungen wirksam geworden, doch 'für den weiteren Verlauf des Jahres sind wieder nur moderate Lohnanhebungen zu erwarten'.

Das Statistische Bundesamt kommt für tariflich bezahlte Vollzeitbeschäftigte zu besseren Ergebnissen. Sie konnten dank Sonderzahlungen, hoher Tarifabschlüsse und längerer Arbeitszeiten im zweiten Quartal dieses Jahres über 1,9 Prozent höhere Reallöhne verfügen als noch vor einem Jahr, wie das Bundesamt im September mitgeteilte hatte. Bereits im ersten Quartal hatten hier die Reallöhne mit 2,0 Prozent Steigerung überdurchschnittlich stark angezogen. Im Gesamtjahr 2010 waren die Reallöhne um 1,5 Prozent gestiegen./hgo/DP/zb

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