US-Arbeitsmarkt überrascht: Das sagen die Experten

Veröffentlicht am 10.01.2025, 22:20
Aktualisiert 10.01.2025, 23:18
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Investing.com - Die jüngsten Arbeitsmarktdaten aus den USA sorgen für Gesprächsstoff: Im Dezember wurden 256.000 neue Stellen geschaffen, und die Arbeitslosenquote sank auf 4,1 Prozent. Eine Überraschung – doch wie stabil ist dieser Aufschwung wirklich? An der Wall Street zeigen sich Analysten beeindruckt, bleiben aber mit Blick auf Sonderfaktoren vorsichtig.

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Sondereffekte stützen den Arbeitsmarkt

Laut Evercore ISI ist der Bericht zwar „ziemlich stark“, ein genauer Blick relativiere jedoch die Euphorie. Ein Großteil des Jobzuwachses sei auf die Erholung nach den jüngsten Hurrikanen und das Ende des Boeing-Streiks zurückzuführen. Man schätzt, dass allein diese Ereignisse rund 179.000 Stellen beigesteuert haben.

Zinssenkungen? Wohl eher später als früher

JPMorgan (NYSE:JPM) hält eine weitere Zinssenkung der Federal Reserve vorerst für unwahrscheinlich. "Nach dem vorsichtigen Schritt im letzten Monat braucht es schon wirklich schwache Zahlen, damit die Fed schon im März wieder lockert", so die Einschätzung der Experten. Man rechne daher frühestens im Juni mit der nächsten Zinssenkung, gefolgt von einem letzten im September.

Jefferies: Abwarten angesagt

Jefferies warnt davor, die Dezemberzahlen zu hoch zu gewichten. Saisonale Schwankungen und mögliche Korrekturen in den nächsten Monaten könnten das Bild verändern. "Nächsten Monat werden die jährlichen Anpassungen veröffentlicht, und im März folgen dann die umfassenderen Benchmark-Revisionen", betont das Analysehaus. Dennoch sei es schwer, an den aktuellen Zahlen etwas Negatives zu finden.

William Blair: Jobdaten wohl überschätzt

Skeptischer äußern sich die Experten von William Blair. Sie vermuten, dass das US-Statistikamt die Zahl neu gegründeter Unternehmen zu hoch angesetzt habe, was zu einer künstlichen Aufblähung der Arbeitsmarktdaten führen könnte. Nach ihren Berechnungen könnte der tatsächliche Jobzuwachs seit März 2024 um 50.000 bis 100.000 Stellen pro Monat zu hoch ausgewiesen worden sein.

ING (AS:INGA): Kein Druck für Zinssenkungen

Für die ING verstärkt der erneute Jobzuwachs die Erwartung, dass die Fed den Leitzins nicht so schnell weiter senken wird. Zwar könnten die anstehenden Korrekturen das Bild noch verändern, doch in Zeiten hartnäckig hoher Inflation sei ein längerer Zinsstopp das wahrscheinlichste Szenario.

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