New York, 20. Okt (Reuters) - Den Enthusiasmus der Anleger
über eine starke Berichtssaison haben am Dienstag schwache
Konjunkturdaten gedämpft. Der US-Häuserbau kommt nicht so
deutlich in Fahrt wie von Börsianern erhofft und stellte damit
allzu rosige Erholungsszenarien in Frage. Deshalb überlagerten
neue Konjunktursorgen die überaus positiven Geschäftsberichte
von Apple, Caterpillar und weiteren Firmen.
Der Dow-Jones-Index<.DJI> der Standardwerte sank in den
ersten Minuten um 0,3 Prozent auf 10.061 Punkte. Der breiter
gefasste S&P-500<.SPX> gab 0,3 Prozent auf 1094 Zähler nach. Der
Index der Technologiebörse Nasdaq<.IXIC> notierte bei 2173
Punkten ebenfalls 0,3 tiefer.
Vor allem die Baubeginne von Mehrfamilienhäusern gaben
zuletzt deutlich nach. Insgesamt stieg die Zahl der
Wohnbaubeginne im September um 0,5 Prozent im Vergleich zum
Vormonat auf eine Jahresrate von 590.000. Volkswirte hatten mit
einem Anstieg auf 610.000 gerechnet. "Das ist kein gutes
Vorzeichen", erklärte Analyst Dan Cook von IG Markets in
Chicago. "Der Wohnbau ist natürlich extrem wichtig."
Der Technologiegigant Apple übertraf im Sommer dank
des Ansturms auf seine Mac-Computer und iPhone-Handys erneut
alle Erwartungen - Experten sprachen von "phänomenalen"
Ergebnissen. Deshalb sprangen die Aktien um mehr als fünf
Prozent auf knapp 200 Dollar. Damit verpassten sie eine neues
Allzeithoch, das der außerbörsliche Handel noch signalisiert
hatte. Den Optimismus im Technologiesektor schürte zudem Texas
Instruments mit guten Zahlen - dessen Aktien notierten
knapp zwei Prozent höher.
Für gute Stimmung auf dem Parkett sorgte auch der
Baggerhersteller Caterpillar mit einem unerwartet hohen
Gewinn im vergangenen Quartal sowie einer Erhöhung seiner
Geschäftsprognosen. Der Konzern erklärte, bereits für den
Aufschwung zu planen und sprach von ermutigende Zeichen, dass
eine Erholung auf dem Weg sei. Die Börse honorierte die
wachsende Zuversicht mit einem Kursanstieg von mehr als vier
Prozent.
Auch der Chemieriese DuPont schlug sich in der
Wirtschaftskrise unter anderem dank massiver Sparanstrengungen
besser als erwartet. Die Chemiebranche gilt als Frühindikator
für die allgemeine Wirtschaftsentwicklung, da sie nahezu alle
Wirtschaftszweige mit ihren Produkten beliefert. Bei Anlegern
kamen die DuPont-Ergebnisse dennoch nicht so gut an: Die Aktie
büßte knapp zwei Prozent ein.
(Reporter: Chuck Mikolajczak; bearbeitet von Sören Amelang;
redigiert von Angelika Stricker)