(Neu: Schlusskurs, DZ Bank senkt auf 'Halten')
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Zahlen und unsichere Geschäftsaussichten haben die Siemens-Aktien am Donnerstag zeitweise deutlich unter Druck gesetzt. Im Zuge des kräfigen Dax-Anstieges im Verlauf des Nachmittags verringerten die Titel des Elektrokonzerns ihre Verluste allerdings deutlich. Nachdem sie mit 64,50 Euro auf den tiefsten Stand seit Ende Juni gefallen waren, gingen sie schließlich mit minus 1,19 Prozent auf 66,52 Euro aus dem Tag. Damit waren sie zweitschwächster Wert im Dax , der um 2,75 Prozent zulegte.
Siemens war im dritten Geschäftsquartal unerwartet deutlich von der zunehmenden Kaufzurückhaltung seiner Kunden erfasst worden und versah das Gewinnziel mit einem Fragezeichen. Obendrein hat sich Siemens vom Börsengang der Lichttochter Osram so gut wie verabschiedet.
BÖRSIANER MONIEREN GEWINNENTWICKLUNG UND AUSBLICK
Ein Händler sprach von insgesamt schwachen Zahlen des Münchener Konzerns. Während der Umsatz positiv überrascht habe, seien sowohl der Auftragseingang als auch der Sektorgewinn hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es in einer ersten Einschätzung. Zudem verwies der Händler auf die abgeblasenen Börsengang-Pläne für Osram. Dazu komme die Warnung, dass die Ziele für 2012 schwerer erreichbar sein könnten.
Auch Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank schrieb, die enttäuschenden Zahlen hätten die Markterwartungen verfehlt. Hervorzuheben sei die Profitabilität der verschiedenen Sektoren, die vor allem in den Bereichen Energie und Industrie spürbar hinter seinen Schätzungen zurückgeblieben sei. Zudem hält er den vom Management bestätigten Ausblick für nicht mehr erreichbar und überarbeitete daher seine Schätzungen. Das habe dazu geführt, dass er die Aktie auf 'Halten' abgestuft und den fairen Wert der Aktie von 77,00 auf 71,00 Euro gesenkt habe, schrieb er.
INDUSTRIEGESCHÄFT ENTTÄUSCHT
Die Auftragseingänge und die Margen seien selbst mit Blick auf die niedrigen Erwartungen schwach ausgefallen, heißt es bei der Commerzbank. Vor allem die niedrigere Profitabilität des zyklischen Industriegeschäfts steche hervor. Zudem habe Siemens die Aussagen zum Ausblick erwartungsgemäß abgeschwächt, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel. Ein weiterer Analyst betonte ebenfalls, dass der Auftragseingang und die Gewinnentwicklung die Konsensschätzungen verfehlt hätten. Die Umsatzentwicklung entspreche den Erwartungen, doch insgesamt seien die Unternehmensaussagen negativ für die Aktie.
Hart ging Börsenbrief-Autor Hans Bernecker mit Siemens ins Gericht. 'Der zweitteuerste Vorstand und der teuerste Aufsichtsrat in Deutschland müssen heute erklären, wie man das Kunststück fertig bringt, den Marktwert innerhalb von rund 18 Monaten fast zu halbieren', heißt es in der aktuellen Ausgabe des 'AB-Daily'. 'Je nach Rechnung kommt man auf 40 bis 45 Milliarden Euro. Dies in einer Situation, wo die gesamte deutsche Industrie glänzende Export-Zahlen präsentiert.'/gl/ag/ck/he
FRANKFURT (dpa-AFX) - Schwache Zahlen und unsichere Geschäftsaussichten haben die Siemens-Aktien
Siemens war im dritten Geschäftsquartal unerwartet deutlich von der zunehmenden Kaufzurückhaltung seiner Kunden erfasst worden und versah das Gewinnziel mit einem Fragezeichen. Obendrein hat sich Siemens vom Börsengang der Lichttochter Osram so gut wie verabschiedet.
BÖRSIANER MONIEREN GEWINNENTWICKLUNG UND AUSBLICK
Ein Händler sprach von insgesamt schwachen Zahlen des Münchener Konzerns. Während der Umsatz positiv überrascht habe, seien sowohl der Auftragseingang als auch der Sektorgewinn hinter den Erwartungen zurückgeblieben, hieß es in einer ersten Einschätzung. Zudem verwies der Händler auf die abgeblasenen Börsengang-Pläne für Osram. Dazu komme die Warnung, dass die Ziele für 2012 schwerer erreichbar sein könnten.
Auch Analyst Karsten Oblinger von der DZ Bank schrieb, die enttäuschenden Zahlen hätten die Markterwartungen verfehlt. Hervorzuheben sei die Profitabilität der verschiedenen Sektoren, die vor allem in den Bereichen Energie und Industrie spürbar hinter seinen Schätzungen zurückgeblieben sei. Zudem hält er den vom Management bestätigten Ausblick für nicht mehr erreichbar und überarbeitete daher seine Schätzungen. Das habe dazu geführt, dass er die Aktie auf 'Halten' abgestuft und den fairen Wert der Aktie von 77,00 auf 71,00 Euro gesenkt habe, schrieb er.
INDUSTRIEGESCHÄFT ENTTÄUSCHT
Die Auftragseingänge und die Margen seien selbst mit Blick auf die niedrigen Erwartungen schwach ausgefallen, heißt es bei der Commerzbank. Vor allem die niedrigere Profitabilität des zyklischen Industriegeschäfts steche hervor. Zudem habe Siemens die Aussagen zum Ausblick erwartungsgemäß abgeschwächt, schrieb Analyst Ingo-Martin Schachel. Ein weiterer Analyst betonte ebenfalls, dass der Auftragseingang und die Gewinnentwicklung die Konsensschätzungen verfehlt hätten. Die Umsatzentwicklung entspreche den Erwartungen, doch insgesamt seien die Unternehmensaussagen negativ für die Aktie.
Hart ging Börsenbrief-Autor Hans Bernecker mit Siemens ins Gericht. 'Der zweitteuerste Vorstand und der teuerste Aufsichtsrat in Deutschland müssen heute erklären, wie man das Kunststück fertig bringt, den Marktwert innerhalb von rund 18 Monaten fast zu halbieren', heißt es in der aktuellen Ausgabe des 'AB-Daily'. 'Je nach Rechnung kommt man auf 40 bis 45 Milliarden Euro. Dies in einer Situation, wo die gesamte deutsche Industrie glänzende Export-Zahlen präsentiert.'/gl/ag/ck/he