TOKIO/HONGKONG/SHANGHAI/SYDNEY (dpa-AFX) - Asiens wichtigste Aktienmärkte haben am Donnerstag wieder nachgegeben. Verluste an der Wall Street und Zinssorgen belasteten. Dabei blieben die Abgaben aber zumeist überschaubar.
Das jüngste Protokoll der US-Notenbank Fed hatte die Zinsängste nicht beruhigt. Im Gegenteil: Letztlich wurde deutlich, dass die US-Währungshüter in der Bekämpfung der hohen Inflation nicht nachlassen wollen. Daran dürften auch die anstehenden US-Verbraucherpreise nichts ändern. "In den USA lassen die zuletzt veröffentlichten Wirtschaftszahlen zwar erahnen, dass sich die Dynamik der konjunkturellen Entwicklung abschwächen könnte", merkten die Volkswirte der Helaba dazu an. "Rezessionssignale gibt es aber nicht und die Konjunktur läuft besser als in Europa." Vor diesem Hintergrund gebe es für die US-Notenbank keinen Grund, vom Plan weiterer Leitzinserhöhungen abzurücken.
Eine Belastung blieben auch die chinesischen Corona-Maßnahmen. "Die Führung in China hält unbeirrt an der strikten Null-Covid-Politik fest, wie die Regierung gestern den dritten Tag in Folge unterstrich", hieß es von der LBBW. "Damit werden Hoffnungen auf eine kurzfristige Entspannung zunichtegemacht, wodurch auch Lieferketten wieder unter Stress geraten können."
Am japanischen Markt ging es lediglich leicht nach unten. Der Nikkei 225 schloss 0,6 Prozent tiefer mit 26 237,42 Punkten. Die Produzentenpreise waren im September zwar stärker als erwartet gestiegen. Die inflationären Tendenzen hielten den Chef der japanischen Notenbank Haruhiko Kuroda jedoch nicht davon ab, sich zum Kurs einer weiterhin lockeren Geldpolitik zu bekennen, wie die Marktstrategen der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) betonten.
An den chinesischen Börsen fielen die Verluste etwas höher aus. In der Sonderverwaltungszone Hongkong gab der Leitindex Hang Seng zuletzt mit 16 479,24 Punkten um 1,33 Prozent nach. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen verlor 0,86 Prozent auf 3751,77 Punkte. In Australien tendierten die Kurse dagegen knapp behauptet. Der S&P ASX 200 schloss mit 6642,61 Punkten rund 0,1 Prozent schwächer.