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Börse Frankfurt-News: Das Zittern geht weiter (Wochenausblick)

Veröffentlicht am 21.05.2012, 10:06
FRANKFURT (DEUTSCHE-BOERSE AG) - 21. Mai 2012. Bis zu den Neuwahlen in Griechenland in knapp vier Wochen ist nach Ansicht der meisten Analysten nicht mit einer Entspannung der Lage zu rechnen. Auch die Charts verheißen wenig Gutes.

Aktien auf Tauchkurs, immer höhere Risikoaufschläge für europäische Problemländer, Flucht in Bundesanleihen - der als immer wahrscheinlicher geltende Austritt Griechenlands aus der Eurozone sorgt für Angst und Schrecken an den Kapitalmärkten. Zum Wochenausklang hatte die Rating-Agentur Fitch noch die Kreditwürdigkeit des Krisenstaats herabgestuft und zuvor Moody's die Bonität von 16 spanischen Banken gesenkt. Der DAX verlor in der vergangenen Woche abermals 4,7 Prozent, die Gewinne aus diesem Jahr sind damit zum großen Teil wieder dahin. Heute Morgen notiert das deutsche Aktienbarometer mit 6.280 Punkten ganz leicht im Plus.

Schicksalstag im Juni

Laut Landesbank Berlin ist kurzfristig die Chance auf Entspannung recht gering. 'Wie ein Damoklesschwert schweben die für den 17. Juni angesetzten Neuwahlen in Griechenland über den Kapitalmärkten.' Die Volatilität bleibe aufgrund der immensen Unsicherheit hoch. 'Hinzu kommen fehlende Impulse von der Unternehmensseite durch die nahezu abgeschlossene Berichtssaison, der Eintritt in die saisonal- und umsatzschwachen Sommermonate und anhaltende Konjunktursorgen.'

Keine Wiederholung von 2011

Die jüngste Entwicklung erinnert Andreas Hürkamp von der Commerzbank an 2011, als Staatsschuldenkrise und Sorgen um die Weltkonjunktur die Börsen nach einem guten Jahresstart tief ins Minus drückten. 'Vor allem wegen der weiterhin robusten US-Konjunktur sollte sich ein derartiger Einbruch in diesem Jahr aber nicht wiederholen.' So werde die US-Wirtschaft im zweiten und dritten Quartal keine Wachstumsdelle durchlaufen, für China erwartet er ein 'soft landing'. Darüber hinaus hätten sich die Kurs-Gewinn-Verhältnisse deutlich verbessert.

Komme es zu einer Staatspleite und kollabiere das griechische Bankensystem, wären wohl heftige Reaktionen an den Finanzmärkten zu erwarten, vermutet Hürkamps Kollege Christoph Weil. 'Doch wenn klar wird, dass Notenbanken, Regierungen und IWF die Lage beherrschen, dürfte nach einigen Wochen das Schlimmste überstanden sein.' Möglicherweise werde sich schon bald Erleichterung breit machen, dass mit Griechenland das größte Sorgenkind die Eurozone verlassen hat.

Markttechnik: Weitere Verluste möglich

Aus charttechnischer Sicht bleibt das Aktienbild zunächst trüb, wie Robert Halver von der Baader Bank meint. 'So ist der DAX unter den seit Mitte März bestehenden Abwärtstrend bei 6.375 gefallen, was weitere Einbußen bis hin zum äußerst wichtigen Unterstützungsbereich zwischen 6.200 und 6.170 Punkten nach sich ziehen könnte.' Hier verlaufe auch die fallende 200-Tage-Linie bei derzeit 6.185 Punkten. Kämpfe sich der DAX allerdings zurück über den Widerstand bei 6.375, so seien Kursgewinne bis zur Marke bei 6.470 Punkten ins Auge zu fassen.

In der neuen Handelswoche blicken Marktteilnehmer mit Spannung auf den am Mittwoch anstehenden EU-Sondergipfel zum Thema Wachstum. Dass der neue französische Präsident Hollande sich kürzlich abermals für Eurobonds ausgesprochen hat, dürfte allerdings zumindest den Deutschen nicht schmecken. Daneben sollten in den kommenden Tagen die Einkaufsmanagerindizes für die Eurozone sowie das ifo-Geschäftsklima für Interesse sorgen.

Wichtige Konjunktur- und Wirtschaftsdaten

Mittwoch, 23. Mai

EU-Sondertreffen zum Thema Wachstums

16.00 Uhr. USA: FHFA Hauspreisindex März. Laut HSBC Trinkaus hat der US-Immobiliensektor die Talsohle durchschritten. Die Analysten rechnen mit dem zweiten Jahresplus in Folge, nach negativen Jahresraten seit August 2007.

Donnerstag, 24. Mai

9.30 Uhr. Deutschland: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe/Dienstleistungen Mai.

10.00 Uhr. EU: Einkaufsmanagerindex Verarbeitendes Gewerbe/Dienstleistungen Mai. Die Daten werden laut DekaBank keine Entwarnung geben und weiterhin auf eine angespannte Lage hindeuten. Ein Absturz sei aber nahezu auszuschließen, denn Deutschland und Frankreich zeigten sich in den jüngsten realwirtschaftlichen Daten doch als sehr robust.

10.00 Uhr. Deutschland: ifo-Geschäftsklima Mai. Der deutsche ifo-Geschäftsklimaindex könnte laut Helaba in Anbetracht seines hohen Niveaus einen kleinen Rücksetzer erfahren. Die Analysten prognostizieren 109,6 nach 109,9 Punkten.

14.30 Uhr. USA: Auftragseingänge langlebige Wirtschaftsgüter April. Die US-Industrie befindet sich der DekaBank zufolge grundsätzlich auf einem guten Wachstumspfad. Dennoch werde für April wohl zum zweiten Mal in Folge ein Rückgang der Auftragseingänge gemeldet werden, vor allem durch weniger Orders des Flugzeugbauers Boeing.

Weitere Termine sowie die aktuellen Daten kurz nach ihrer Veröffentlichung finden Sie auf boerse-frankfurt.de/termine.

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© 21. Mai 2012/Anna-Maria Borse

(Für den Inhalt der Kolumne ist allein Deutsche Börse AG verantwortlich. Die Beiträge sind keine Aufforderung zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder anderen Vermögenswerten.)

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