Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Joe Biden signalisiert keine Rückkehr zum Status quo ante in Bezug auf China. Salesforce (NYSE:CRM) schnappt sich Slack für 27,7 Milliarden Dollar. Die Aktien dürften eine Verschnaufpause einlegen und das, obwohl Großbritannien das erste westliche Land ist, das einen Impfstoff gegen Covid-19 zugelassen hat. In Kürze steht der ADP-Beschäftigungsbericht auf der Agenda. Und der Ölpreis bleibt vor der OPEC-Entscheidung volatil. Jetzt Börse Kompakt mit den fünf Dingen lesen, die für Anleger heute wichtig sind.
1. Biden lässt Trumps China-Zölle vorerst bestehen
Der designierte Präsident Joe Biden sagte, dass er die Zölle auf chinesische Importe nicht sofort aufheben werde, wenn er im Januar an die Macht kommt. Damit signalisiert er, dass die Handelsbeziehungen zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt wahrscheinlich auch nach dem Weggang von Donald Trump aus dem Weißen Haus weiterhin angespannt bleiben werden.
"Ich werde keine sofortigen Schritte unternehmen, und dasselbe gilt für die Zölle", sagte Biden der New York Times in einem Interview.
Biden kündigte an, er werde eine Politik verfolgen, die auf Chinas "missbräuchliche Praktiken" abziele, wie z.B. "Diebstahl geistigen Eigentums, Produkt-Dumping, illegale Subventionen an Unternehmen" und die Erzwingung von "Tech-Transfers" von US-Firmen an chinesische Pendants.
An anderer Stelle im Interview wiederholte Biden seine Bereitschaft, dem von der UNO unterstützten JCPOA-Abkommen mit dem Iran wieder beizutreten, wenn die strikte Einhaltung des Abkommens verifiziert werden kann.
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2. Salesforce schnappt sich Slack
Salesforce (NYSE:CRM) schnappt sich Slack (NYSE:WORK) für 27,7 Milliarden Dollar im zweiten elfstelligen M&A-Deal der Woche, nachdem S&P Global (NYSE:SPGI) 44 Milliarden Dollar für IHS Markit Ltd (NYSE:INFO) aufgebracht hat.
Die Transaktion soll die Präsenz von Salesforce auf dem Markt für Unternehmenssoftware stärken und zielt ganz klar darauf ab, Microsoft (NASDAQ:MSFT), dessen Teams-App das Umsatzwachstum von Slack seit dem Börsengang im letzten Jahr gebremst hat, einen härteren Wettbewerb zu bieten.
Der Deal - der größte, den Salesforce jemals getätigt hat - verschafft den Slack-Aktionären außerdem eine Auszahlung in einer Höhe, die in den vergangenen 18 Monaten größtenteils unmöglich erschien.
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3. Aktien-Rallye gönnt sich Verschnaufpause
Der Rallye der Weltbörsen ging nach dem fulminanten Start in den Dezember etwas die Puste aus. Selbst die Meldung, wonach Großbritannien den Notfalleinsatz des Impfstoffs Covid-19 von Pfizer/BioNTech genehmigt hatte, reichte am Morgen in Europa nicht aus, um die Aktienkurse auf dem alten Kontinent wieder gen Norden zu treiben. Der Stoxx 600 fiel um 0,3%.
Auch die US-Aktien werden voraussichtlich tiefer eröffnen, nachdem sowohl der S&P 500 als auch der Nasdaq Composite am Montag mit neuen Rekordhochs aus dem Handel gegangen waren. Gegen 12.30 Uhr MEZ verlor der Dow Jones 30 Future 106 Punkte oder 0,4%, der S&P 500 Future und der NASDAQ Future fielen um jeweils 0,2%.
Anders verhält es sich jedoch auf den Devisen- und Metallmärkten, wo die Dollarschwäche weiterhin sowohl Edel- als auch Industriemetalle stützt. Kupfer hat diese Woche ein Sieben-Jahres-Hoch erreicht, während Aluminium-Futures über Nacht den höchsten Stand seit über zwei Jahren erreichten. Der Dollar brach unterdessen auf ein neues 30-Monatstief ein.
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4. Stimulus-Gespräche wieder aufgenommen
Die Dollarschwäche wurde zum Teil durch die Erwartung einer weiteren Lockerung der Geldpolitik und einer expansiven Fiskalpolitik getrieben, sobald Janet Yellen die Hebel der Macht in die Hand bekommt. Yellen warnte vor "Verwüstungen", wenn jetzt nicht mehr getan werde, um die Wirtschaft zu unterstützen.
Vor diesem Hintergrund wurden die Gespräche über ein Konjunkturpaket zum ersten Mal seit der Wahl am Dienstag wieder aufgenommen, stießen aber bald auf die Opposition von Senatschef Mitch McConnell.
Finanzminister Mnuchin und Fed-Chef Powell äußern sich um 16 Uhr MEZ erneut vor dem Kongress, aber sie dürften den Bemerkungen vom Dienstag kaum etwas neues hinzufügen. Von größerem Interesse ist der Bericht ADP-Bericht, der um 14.15 Uhr auf der Agenda steht. Erwartet wird ein Stellenplus von 410.000.
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5. Ölpreis volatil vor OPEC-Entscheidung
Die Rohölpreise gaben angesichts der Zweifel an der Förderpolitik der OPEC und unter dem Druck des dritten wöchentlichen Anstiegs der US-Rohöllagerbestände nach.
Die Daten des American Petroleum Institute} zeigten, dass die Rohöllagerbestände in der vergangenen Woche um über 4 Millionen Barrel gestiegen sind - deutlich mehr als erwartet. Auch wenn die wöchentlichen Verbrauchsdaten aufgrund der durch den Thanksgiving-Feiertag bedingten Verzerrungen nur schwer zu lesen sind, scheinen die Zahlen die Vermutung zu stützen, dass die Nachfrage in den USA nachlässt, da sich die Beschränkungen für geschäftliche und gesellschaftliche Anlässe verschärfen.
Die Daten der Regierung stehen um 16:30 Uhr zur Veröffentlichung an.
Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 0,7% auf 44,42 Dollar und Brent verbilligte sich um 0,5% auf 47,20 Dollar pro Barrel.