Von Geoffrey Smith
Investing.com --- Der Dollar fällt und Gold steigt, während die Welt die Auswirkungen des Strategiewechsels der Fed verarbeitet. Shinzo Abe tritt als Premierminister Japans zurück und belastet damit den Nikkei. Die US-Aktienmärkte dürften gemischt eröffnen, die Wirtschaftsstimmung in Europa ist im August etwas ins Stottern geraten, und Öl hält sich dank Hurrikan Laura leicht im Plus. Folgendes sollten Sie am Freitag, dem 28. August, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Dollar fällt, Gold steigt
Der Dollar schwächte sich ab und die Goldpreise stiegen stark an, da der Markt die Auswirkungen der Rede des Fed-Vorsitzenden, Jerome Powell, am Donnerstag verarbeitete.
Powell sagte, dass die Fed für einige Zeit eine Inflationsrate von über 2% tolerieren werde, um die jahrelang niedrigere Inflationsrate auszugleichen. Dies ließ die Spekulation aufkommen, dass die Fed ihren geldpolitischen Impuls erhöhen werde, um die Wirtschaft zu unterstützen, die sich von der Pandemie ungleichmäßig erholt.
Der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb von sechs Währungen der Industrieländer abbildet, fiel um 0,7%, auf den niedrigsten Stand seit zwei Wochen. Der Euro stieg wieder über 1,19 Dollar und das Pfund Sterling testete das Niveau von 1,33 Dollar.
Die Gold-Futures legten um 1,4% auf 1.960 Dollar je Unze zu, ermutigt durch die offensichtliche USD-Debasierung.
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2. Sayonara, Shinzo
Shinzo Abe, Japans bisher dienstältester Premierminister, trat aus gesundheitlichen Gründen zurück. In den acht Jahren seiner Amtszeit wurde Abe von einer Reihe von Krisen und inneren Wirtschaftsproblemen Japans ausgebremst. Sein Versprechen, die Deflation zu besiegen, hat er nicht eingelöst.
Der Nikkei-Index fiel als Reaktion auf diese Meldung um 1,4% auf ein Zwei-Wochen-Tief, während der Yen mit der politischen Unsicherheit an Wert zulegte.
Diese Unsicherheit sollte sich in Grenzen halten. Abes Liberaldemokratische Partei wird wahrscheinlich in absehbarer Zeit an der Macht bleiben, und viele der umstrittenen Nachfolger sind Menschen, die sich der Herangehensweise von Abe verschrieben haben.
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3. US-Aktienmärkte gemischt - DJIA im Plus
Die US-Aktienmärkte werden am Freitag uneinheitlich starten. Im Zuge des Strategiewechsels der Fed am Donnerstag werden die Industrieaktien erneut stärker als die Technologieaktien in den Handelstag gehen.
Der Dow 30 Futures kletterte um 88 Punkte oder 0,3%, während der S&P 500 Futures um 0,2% zulegte. Der Nasdaq 100 war dagegen um 0,2% gefallen.
Unternehmensseitig stehen die Aktien von Microsoft (NASDAQ:MSFT), Oracle (NYSE:{ORCL) und Walmart (NYSE:WMT) im Mittelpunkt. Sie alle stehen im Zentrum der Spekulationen, dass ein Deal für das US-Geschäft der Video-Streaming-Anwendung TikTok unmittelbar bevorsteht. Handelsminister Wilbur Ross sagte, der Verkauf sei nicht nur aus Gründen der nationalen Sicherheit notwendig, sondern auch, um den Wettbewerb im Bereich der sozialen Medien zu erhöhen.
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4. Kleine Wolken am europäischen Konjunkturhimmel
Die wirtschaftliche Erholung Europas ist im August etwas ins Stocken geraten, nachdem das Coronavirus erste Anzeichen einer Rückkehr erkennen ließ.
Das deutsche Verbrauchervertrauen schwächte sich ab, und die französischen Verbraucherausgaben gingen im Monatsvergleich zurück, obwohl Ökonomen argumentierten, dass die Headlines schwächer waren als die zugrunde liegenden Trends.
Das italienische Geschäfts- und Verbrauchervertrauen stieg jedoch an - wobei die Verbesserung bei den Unternehmen allerdings geringer ausfiel als erhofft. Die Abflachung der Erholung hat sich bisher nicht als wesentlicher Bremsklotz für die Anleihenmärkte des Kontinents erwiesen: in Italien lag die 10-jährige Rendite bei 1,11%.
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5. Ölpreis bleibt mit Hurrikan Laura obenauf
Die Ölpreise halten sich leicht im Plus und das, obwohl der Hurrikan Laura die Energieinfrastruktur der Golfregion weder vor der Küste noch in den Raffinerien und Lagern nachhaltig geschädigt hat und in stark abgeschwächter Form durch die USA zog.
Der US-Ölpreis gewann 0,1% auf 43,12 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent ebenfalls um 0,1% auf 45,68 Dollar stieg.
Das Abklingen des Hurrikans gibt dem Markt die Möglichkeit, sich wieder auf das Wesentliche zu konzentrieren. Sowohl die Öl- als auch die Benzinlagerbestände nahmen letzte Woche weiter ab, was auf eine Stabilisierung der Ölnachfrage schließen lässt.
Die Zahl der aktiven Ölbohrungen in den USA werden heute Abend vom US-Öldienstleister Baker Hughes veröffentlicht.
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