Investing.com -- Der Nachrichtenfluss rund um die Pandemie trübt sich erneut ein. Präsident Joe Biden warnte vor weiteren 100.000 Todesfällen innerhalb des nächsten Monats. Gleichzeitig droht Tokio die Absage der bereits verschobenen Olympischen Sommerspiele. Die Einkaufsmanagerindizes in Europa zeigen nach unten und die Staatsdefizite steigen. Der Wall Street droht ein Rückschlag. Gleichzeitig wachsen die Zweifel der Anleger an den Aussichten für Intel und IBM (NYSE:IBM). Jetzt Börse Kompakt mit den fünf Dingen lesen, die für Anleger heute wichtig sind.
1. Pandemie-Sorgen kehren zurück
Der Nachrichtenfluss rund um die Pandemie schlug in weiten Teilen der Welt eine düstere Richtung ein. Präsident Joe Biden sagte, dass die Zahl der Covid-19 Todesopfer in den USA im nächsten Monat 500.000 übersteigen könnte, während man in Deutschland mittlerweile mehr als 50.000 Tote zu beklagen hat.
Großbritanniens Premierminister Boris Johnson warnte, dass der derzeitige Lockdown bis zum Sommer andauern könnte. Japans Regierung sah sich indessen gezwungen, Berichte zu dementieren, dass die Olympischen Sommerspiele abgesagt werden.
Dies alles belastete in Summe die globalen Aktien und ließ den Euro Stoxx 50 um 1,2% und den Nikkei um 0,4% fallen, während die chinesischen Indizes ebenfalls an Boden verloren. Der Dollar erholte sich, da die Risikobereitschaft nachließ.
2. Intel und IBM werfen Fragen auf
Die Intel-Aktie (NASDAQ:INTC) wird einen Großteil der Kursgewinne vom Donnerstag wieder abgeben, nachdem der Chiphersteller seine Quartalsergebnisse aufgrund eines Hackerangriffs früher als üblich veröffentlichten musste.
Umsatz und Gewinn übertrafen die Erwartungen, aber der Markt reagierte zurückhaltend auf Pläne, mehr Lizenzverträge mit Rivalen wie Samsung (KS:005930) und Taiwan Semiconductor Manufacturing (NYSE:TSM) abzuschließen.
Auch die IBM-Aktie dürfte bei Börseneröffnung unter Druck geraten, nachdem das Unternehmen seinen Zeitplan für eine nachhaltige Rückkehr zum Umsatzwachstum - wieder einmal - nach hinten verschoben hat. Die Akquisition von Red Hat hatte das Problem im letzten Jahr kurzfristig gelöst, aber der Umsatz im vierten Quartal verfehlte erneut die Schätzungen, was darauf hindeutet, dass der Übergang zur Cloud immer noch schleppend verläuft.
3. Rückschlag an der Wall Street
Fragwürdige Berichte von IBM und Intel sowie düstere Pandemiemeldungen am Donnerstag schicken die US-Aktienmärkte am Freitag vor Börsenbeginn nach unten.
Gegen 12.40 Uhr notierte der Dow Jones Future um 275 Punkte oder 0,9% niedriger, während der S&P 500 Future um 0,8% fiel und der Nasdaq Future um 0,6% nachgab.
Im Bilanzkalender stehen heute nur die Zahlen des Ölfelddienstleisters Schlumberger (NYSE:SLB) auf der Agenda. Konjunkturseitig gehen die Blicke der Anleger auf die Verkaufszahlen bestehender Eigenheime per Berichtsmonat Dezember, die vor dem Hintergrund der ebenfalls extrem guten Zahlen zu den Baubeginnen und Baugenehmigungen vom Donnerstag zu sehen sind. Die Holz-Futures, die in den letzten Tagen unter Druck gestanden hatten, erholten sich nach diesem Datensatz um 6,9%.
4. Eurozonen-Konjunktur zu Jahresbeginn unter Druck
Die Wirtschaft der Eurozone ist zu Jahresbeginn tiefer in den Kontraktionsbereich gefallen, wie aus den von IHS Markit herausgegebenen Einkaufsmanagerindizes hervorgeht.
Der Composite PMI für die Eurozone fiel auf 47,5 von 49,1, wobei die Beschränkungen für das gesellschaftliche Leben und die wirtschaftlichen Aktivitäten durch die Entdeckung neuer Virusstämme sukzessive verschärft wurden.
Die britischen Einzelhandelsumsätze per Dezember lagen ebenfalls deutlich unter den Erwartungen, und auch die Zahlen per November wurden nach unten korrigiert. Die britische Regierung stellte im Dezember einen neuen Rekord bei der Kreditaufnahme auf. Die Pandemie treibt die öffentlichen Ausgaben immer weiter in die Höhe.
5 Ölpreis rutscht wegen Pandemie-Sorgen ab - EIA-Daten im Fokus
Die Rohölpreise rutschten ebenfalls aufgrund der Pandemie-Sorgen ab.
Gegen 12.40 Uhr verbilligte sich der Preis für die US-Sorte WTI um 2,5% auf 51,83 Dollar pro Barrel, während der Preis für die internationale Benchmark Brent um 2,3% auf 54,84 Dollar pro Barrel sank.
Die US-Regierung wird ihre Schätzung zu den wöchentlichen Ölbeständen um 17.00 Uhr MEZ veröffentlichen, zwei Tage später als üblich aufgrund des Feiertags am Montag und der Amtseinführung am Mittwoch.
Später folgen dann noch der Baker Hughes-Bericht zur US-Bohraktivität sowie die CFTC-Daten zur spekulativen Nettopositionierung bei den Futures.