FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Deutsche Bank rechnet trotz der schwierigen Wirtschaftslage mit sprudelnden Geschäften. Die Erträge - also die gesamten Einnahmen der Bank - dürften in diesem Jahr das obere Ende der ausgegebenen Zielspanne von 26 bis 27 Milliarden Euro erreichen, sagte Finanzvorstand James von Moltke am Donnerstag bei einer Konferenz der Bank of America (NYSE:BAC) . Im Vorjahr hatten sie bei 25,4 Milliarden Euro gelegen. Als Grund für die nun erwartete Steigerung nannte von Moltke die steigenden Zinsen. So habe der Handel mit festverzinslichen Papieren im laufenden Quartal bisher eine starke Entwicklung hingelegt. Dies helfe, die Schwäche im Geschäft mit Immobilienkrediten und Beratung auszugleichen. Der Aktienkurs der Deutschen Bank (ETR:DBKGn) zog nach den Aussagen kräftig an und lag zuletzt rund fünf Prozent im Plus.
Großbanken aus den USA hatten kürzlich gewarnt, dass ihre Erträge im Kapitalmarktgeschäft im laufenden Quartal einbrechen dürften. Bei Citigroup (NYSE:C) und JPMorgan (NYSE:JPM) Chase war von einem möglichen Rückgang um 50 Prozent die Rede. Die starken Schwankungen an den Märkten stehen demnach zwar Deals wie Börsengängen und Übernahmen im Wege. Andererseits trieben sie den Handel mit Wertpapieren an, hieß es.
Die Deutsche Bank befindet sich nach einem radikalen Umbau auf der Zielgeraden ihres Sanierungsprogramms, das Vorstandschef Christian Sewing Mitte 2019 aufgelegt hatte. Das Geldhaus hat zwischenzeitlich mehrere Ziele zur Kostensenkung verfehlt oder aufgegeben. Andererseits entwickelten sich die Erträge besser als gedacht. Im laufenden Jahr will die Bank eine Rendite von acht Prozent auf das materielle Eigenkapital erzielen. Ende Juli hatte sie jedoch mitgeteilt, dass dieses Ziel wegen des wirtschaftlichen Umfelds inzwischen schwieriger zu erreichen sei.