Investing.com - Hier sind die fünf wichtigsten Dinge, die man über die Finanzmärkte am heutigen Montag, dem 16. April, wissen sollte:
1. USA bereiten neue Sanktionen gegen Russland vor
Die Trump-Administration plant neue Sanktionen gegen Russland zu verhängen, wegen dessen Unterstützung für den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad, die nur die jüngste Aktion einer Serie von Maßnahmen beider Seiten ist, die die Verschlechterung der Beziehungen zwischen Moskau und dem Westen deutlich macht.
Die US-Botschafterin bei den Vereinten Nationen Nikki Haley sagte der Sendung "Face the Nation" vom US-Fernsehsender CBS, dass das US-Finanzministerium am Montag neue Sanktionen bekanntgeben werde und bestand darauf, dass die Vereinigten Staaten eine "harte Botschaft" gegen die Nutzung chemischer Waffen ausgesandt habe.
Die neuen Sanktionen wären die dritte Runde von Bestrafungsmaßnahmen der Trump-Administration gegen Russland in den vergangenen vier Wochen.
Die Schritte der Vereinigten Staaten aus der letzten Woche gegen russische Magnaten und Unternehmen hatten einen Ausverkauf des Rubels ausgelöst und den russischen Aktienmarkt in die Tiefe geschickt.
2. US-Aktienindexfutures deuten höhere Kurse an
US-Aktienindexfutures deuten höhere Eröffnungskurse an, als die Investoren erwarten, dass es zu keiner unmittelbaren militärischen Eskalation in Syrien kommen wird, nach der von den Amerikanern angeführten Bombardierung am Wochenende.
Die USA, Großbritannien und Frankreich hatten am Sonnabend mehr als 100 Raketen gegen Installationen der syrischen Regierung gestartet, als Gegenmaßnahme gegen eine angebliche Giftgasattacke am 7. April.
US-Präsident Donald Trump lobte die von den USA angeführte Intervention in Syrien am Sonnabend auf Twitter als "perfekt ausgeführt" und fügte hinzu, dass die Militärkampagne zur Verminderung der Chemiewaffenkapazitäten von Assads Regime ihre Ziele erreicht erfüllt hat. Das lässt vermuten, dass die Militärkampagne nicht andauern wird.
Der Bluechip Dow Futures stieg um 150 Punkte oder etwa 0,6%, der S&P 500 Futures legte um 16 Punkte oder fast 0,6% zu, während es mit dem technologielastigen Nasdaq 100 Futures um 44 Punkte oder ungefähr 0,7% nach oben ging.
US-Aktien waren am Freitag gefallen, da die Ergebnisse der Großbanken am Markt nicht enthusiastisch aufgenommen wurden und die Angst vor einer Ausweitung des Konflikts in Syrien die Investoren verschreckte.
Trotz des Rückgangs am Freitag verbuchten die Leitindizes immer noch starke Gewinne über die Woche. Der Dow und der S&P 500 stiegen um 1,8% bzw. 2%, während der Nasdaq um 2,8% vorpreschte.
In Europa gab es an den großen Börsen des Kontinents kaum Veränderungen.
Zuvor hatten in Asien die meisten Märkte der Region den Handel im Minus beendet, angeführt von Rückgängen in Hongkong und auf dem chinesischen Festland wegen Sorgen über den Hongkong-Dollar.
3. Ölpreise sinken
Die Ölpreise haben die Woche mit Verlusten begonnen, inmitten von Anzeichen, dass die Raketenangriffe vom Wochenende gegen Syrien durch die Vereinigten Staaten, Frankreich und Großbritannien ein einmaliger Eingriff bleiben werden.
Eine Zunahme der Ölexploration in den USA hat ebenfalls die Preise nach unten gezogen. Analysten und Händler haben in jüngster Zeit gewarnt, dass die boomende US-Schieferölproduktion möglicherweise die Anstrengungen der Opec zur Beendigung des Überangebots zunichte machen könnte.
In New York gehandeltes Rohöl der Sorte US West Texas Intermediate, WTI wurde zu 66,28 USD das Fass, 1,11 USD oder 1,6% tiefer gehandelt, während Brent sich um 1,27 USD oder etwa 1,7% auf 71,33 USD das Fass verbilligte.
Die beiden Leitsorten verbuchten in der vergangenen Woche ihre höchsten prozentualen Zugewinne seit Ende Juli letzten Jahres, mit WTI um rund 8,6% teurer, während der Preis von Brent etwa 8,2% gestiegen war.
4. Bank of America, Netflix machen den Anfang einer Woche voller Quartalsergebnisse
Eine handvoll von Dow-Mitgliedern werden in der angelaufenen Woche berichten, zusammen mit Dutzenden Unternehmen des S&P 500, als die erste große Woche der Berichtssaison für das erste Quartal ihren Lauf nimmt.
Das Gewinnwachstum soll auf rund 18,5% gestiegen sein, so Daten von Thomson Reuters, das höchste in sieben Jahren, da die Ergebnisse wahrscheinlich von Präsident Donald Trumps Steuersenkungen aufgehübscht werden.
Bank of America (NYSE:BAC) berichtet am Montag zusammen mit dem Liebling der Technologieinvestoren Netflix (NASDAQ:NFLX).
Ergebnisse von Goldman Sachs (NYSE:GS), Morgan Stanley (NYSE:MS), American Express (NYSE:AXP), IBM (NYSE:IBM), Johnson & Johnson (NYSE:JNJ), Procter & Gamble (NYSE:PG) und UnitedHealth (NYSE:UNH) stehen in dieser Woche ebenfalls auf der Agenda.
Die ersten drei Großbanken, JP Morgan Chase (NYSE:JPM), Citigroup (NYSE:C) und Wells Fargo (NYSE:WFC), die schon am Freitag berichteten, schlugen alle die Erwartungen. Ihre Kurse lagen dennoch niedriger, da die starken Ergebnisse schon eingepreist waren.
5. US-Einzelhandelsumsätze, Fed-Redner im Fokus
Das US-Handelsministerium wird um 14:30 MEZ Daten zu den Einzelhandelsumsätzen im März herausgeben.
Die Konsensusschätzung sagt für den letzten Monat einen Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 0,4% voraus, nachdem diese im Februar um 0,1% gesunken waren.
Für die Kernumsätze wird mit einer Zunahme um 0,2% gerechnet, genauso viel wie im Vormonat.
Steigende Einzelhandelsverkäufe korrelieren langfristig mit stärkerem Wirtschaftswachstum, währen schwächere Verkaufszahlen eine rückläufige Wirtschaftsleistung signalisieren. Die Konsumausgaben stehen für nahezu 70% der US-Wirtschaftsleistung.
Die Empire State Umfrage im produzierenden Gewerbe im Großraum New York für April erscheint zur gleichen Zeit, während der NAHB Hausbauindex für den gleichen Monat um 16:00 MEZ veröffentlicht wird. Zur gleichen Zeit wird es dann noch die Lagerbestände in den Privatunternehmen im Februar geben.
In der Geldpolitik werden die Marktteilnehmer zudem genau die Kommentare eines Trios von Fed-Rednern verfolgen, die Einsichten in den Ausblick für die Geldpolitik liefern könnten.
Dallas Fed Chef Robert Kaplan wird um 18:00 MEZ in Florida auf dem Internationalen Wirtschaftsforum reden.
Zur gleichen Zeit wird Minneapolis Fed Chef Neel Kashkari in der Howard Universität die Idee von "zu groß um unterzugehen" diskutieren.
Zu guter Letzt wird dann Atlanta Fed Präsident Raphael Bostic sich zur Konjunktur und den Trends in ländlichen Märkten bei der Shoals Handelskammer in Alabama äußern.
Von allen dreien ist nur Bostic stimmberechtigt im zinssetzenden Offenmarktausschuss der Fed.
Der Dollarindex gegen eine Korb aus sechs Leitwährungen lag 0,3% tiefer auf 89,23.
Am Anleihemarkt stieg die Rendite der US-10-jährigen auf etwa 2,856%.