Investing.com - Softbank steht kurz davor, die Kontrolle über WeWorks Muttergesellschaft We Corp zu übernehmen und aus den USA kommt eine Flut von Quartalsberichten angeführt von McDonald's, Procter & Gamble und Texas Instruments. In der Zwischenzeit kehrt Justin Trudeau an die Macht zurück, hat aber eine dicke Backe nach der Wahlschlappe (was als Verbesserung gewertet werden kann). Das müssen Sie am Dienstag, dem 22. Oktober, über das Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. WeDeclineAndFall
Softbank (T:9984) steht davor, die Kontrolle über die Muttergesellschaft von WeWork durch eine Rettungsaktion in Höhe von 5 Mrd USD zu übernehmen, eine Entwicklung die Schockwellen an den Publikums- als auch den Risikokapitalmärkten schlagen dürfte.
Der Aufsichtsrat des Unternehmens wird sich voraussichtlich am Dienstag treffen und eine Reihe von Notfallfinanzierungsoptionen diskutieren, um zu verhindern, dass nach der Absage des Börsengangs kein Bargeld mehr zur Verfügung steht. Das Scheitern beim Versuch an die Börse zu gehen, bedeutete auch, dass Milliarden an Dollar fehlen, um die knappen Kassen zu füllen.
Das Wall Street Journal und andere berichteten, dass der Unternehmenswert im Rahmen des neuen Deals auf nur noch 8 Milliarden US-Dollar sinken könnte. Es hatte vor dem Börsengang eine Bewertung von rund 47 Milliarden US-Dollar angestrebt.
2. McDonald’s, P&G berichten
Zwei der bekanntesten Konsumwerte der Welt - McDonald’s (NYSE:MCD) und Procter & Gamble (NYSE:PG) werden ihre Quartalsergebnisse vor der Eröffnungsglocke an der Wall Street bekanntmachen.
McDonald's wird voraussichtlich einen Gewinn je Aktie von 2,21 US-Dollar bei einem Umsatz von 5,49 Milliarden US-Dollar ausweisen, was eine Steigerung gegenüber dem Vorjahreswert von 2,05 und 5,37 Milliarden US-Dollar ist.
Für P & G wird ein Gewinn von 1,24 USD je Aktie bei einem Umsatz von 17,25 Mrd. USD erwartet, verglichen mit 1,12 USD je Aktie und 16,69 Mrd. USD vor einem Jahr.
Das Erreichen dieser Prognosen würde bedeuten, dass sich beide Unternehmen einem Trend rückläufiger Ergebnisse trotzen können, so der FactSet-Analyst John Butters, der argumentiert, dass für die Unternehmen im S&P 500 mit einem Gewinnrückgang von 4,7% gegenüber dem Vorjahr zu rechnen ist, das allerdings bei einem Umsatzwachstum von 2,6%.
3. Aktienkurse unverändert vor Ergebnisflut
Die US-Aktienmärkte werden voraussichtlich unbewegt in den Handel gehen, nachdem sie zum Auftakt der Woche kräftige Gewinne verbucht hatten. Um 12:00 MEZ stand der Dow Futures waren um 6 Punkte höher, praktisch unverändert. Auch der S&P 500 Futures bewegte sich kaum von der Stelle, während der Nasdaq 100 Futures waren um magere 0,1% gestiegen ist.
Neben den beiden oben genannten Konsumgiganten wird es auch Quartalszahlen von United Technologies (NYSE:UTX) und Lockheed Martin (NYSE:LMT), UPS (NYSE:UPS), NextEra Energy (NYSE:NEE), Biogen (NASDAQ:BIIB), Kimberly-Clark (NYSE:KMB) und The Travelers (NYSE:TRV).
Nach Handelsende kommen Chipotle Mexican Grill (NYSE:CMG), Texas Instruments (NASDAQ:TXN) und Snapchats Muttergesellschaft Snap (NYSE:SNAP) an die Reihe.
Unter den vielen Ergebnisberichten aus Europa konnten Novartis (SIX:NOVN) und UBS (NYSE:UBS) heute die Erwartungen schlagen.
4. Boris macht einen weiteren Versuch
Der britische Premierminister Boris Johnson wird dem Unterhaus einen Gesetzesentwurf zur Umsetzung seines Brexit-Abkommens zur zweiten Lesung vorlegen. Jüngsten Medienberichten zufolge hat Johnson gerade genug Stimmen, um die Gesetzesvorlage durchzubringen, müsste dann aber am Mittwoch einen so genannten „Programmantrag“ einreichen, der den Zeitpunkt des Rückzugs genau beschreibt (Johnson strebt immer noch einen Ausstieg am 31. Oktober an, obwohl er am Wochenende bei der EU eine Fristverlängerung beantragt hatte).
Der Programmantrag birgt ein viel höheres Risiko, von der Opposition mit Änderungsanträgen überschüttet zu werden. Es gibt jedoch immer noch keine klare Mehrheit für eine der Alternativen, die die Opposition vorschlägt, nämlich ein zweites Referendum mit der Option, den Austrittsbeschluss zu widerrufen, oder das Erfordernis, einer Zollunion mit der EU beizutreten (was dem Vereinigten Königreich eine eigenständige Außenhandelspolitik verwehren würde).
Bisher behauptet sich das Pfund in Europa über 1.1600 Euro und über 1.2920 US-Dollar.
5. Trudeau wieder an der Macht, aber ohne Mehrheit
Die Liberale Partei von Justin Trudeau ging als Sieger der Landeswahlen in Kanada hervor, aber der Premierminister verlor Stimmen sowohl an linke als auch an rechte Parteien und verfehlte die Mehrheit im Unterhaus um 15 Sitze.
Trudeau wird daher voraussichtlich eine Minderheitsregierung führen, die von Abstimmung zu Abstimmung regiert. Dies macht es schwierig, beispielsweise die kanadische Politik im Hinblick auf die Besteuerung von Öl und Gas oder neue Pipelines vorherzusagen.
Der kanadische Dollar zeigte sich unerschrocken und eröffnete den Handel am Dienstag nahe einem Dreimonatshoch gegenüber dem US-Dollar bei 1,3082 USD.