Investing.com - Die chinesische Zentralbank lockerte ihre Geldpolitik im Vorfeld einiger großer lokaler Anleihenverkäufe und des bevorstehenden chinesischen Neujahrs ein wenig. Die asiatischen und europäischen Aktienmärkte sind dank der Maßnahme aus China und der Tatsache, dass Präsident Trump am 15. Januar sein "Phase-1"-Handelsabkommen mit China unterzeichnen wird, kräftig gestiegen. Die Anleger schenkten den schwachen PMIs in der Industrie keine große Beachtung. Und das Protokoll der letzten politischen Sitzung der Fed steht später auf der Agenda. Das müssen Sie am Donnerstag, den 2. Januar, vor US-Börseneröffnung wissen.
1. Märkte mit fliegenden Start in das neue Jahr
Die Weltbörsen sind zum Start in das neue Jahr kräftig gestiegen. Auslöser dafür war die gestrige Ankündigung Trumps, das Abkommen mit China am 15. Januar zu unterzeichnen.Um 6:30 Uhr ET (11:00 GMT) stieg der Dow Future um 155 Punkte oder 0,6%, während der S&P 500 Futures ähnlich stark zulegte. Der Nasdaq 100 Futures gewann 0,7%.Noch größer sind die Gewinne in Europa ausgefallen, wo die Investoren der allgemeinen Auffassung sind, dass sich der Bewertungsabschlag gegenüber Aktien aus den USA im Jahr 2019 stark ausgeweitet hat.In Asien stieg der Shanghai Composite auf den höchsten Stand seit acht Monaten, während der Hang Seng Index ebenfalls um 1,3% zulegte. Die beiden wichtigsten Indizes Indiens schlossen in der Hoffnung auf neue fiskalische Impulse nahe ihrem Allzeithoch. Japans wichtigster Aktienindex, der {Nikkei, verlor indes 0,8%.
2. China senkt Reserveanforderungen
Die zweite große Unterstützung für die Märkte kommt aus China, wo die Zentralbank erneut ihre Mindestreserve für Banken gelockert und damit umgerechnet 115 Milliarden Dollar an Liquidität freigesetzt hat.
Dieser Schritt ist der letzte in einer Reihe von kleinen Lockerungsmaßnahmen, die seit dem Beginn des Handelskrieges zwischen den USA und China im Frühjahr 2018 ergriffen wurden. Damit soll eine saisonale Zunahme der Liquiditätsnachfrage lokaler Banken vor dem chinesischen Neujahrsfest und eine Flut von Neuemissionen lokaler Gemeinden für die geplanten Infrastrukturprojekte des Jahres abgefedert werden.
Analysten sagen, dass dieser Schritt einen weiteren leichten Rückgang des Leitzinses der PBoC erwarten lässt. Der Yuan blieb mit 6,9632 zum Dollar weitgehend stabil.
3. Europas Industrie bleibt schwach
Die jüngste Erhebung der Einkaufsmanagerindizes von IHS Markit zeigte, dass vor allem die europäischen Industriebetriebe noch immer mit den Auswirkungen der Konjunkturabschwächung des vergangenen Jahres zu kämpfen haben.Aufwärtsrevisionen sowohl beim französischen als auch beim deutschen PMI des verarbeitenden Gewerbes sorgten dafür, dass der Einkaufsmanagerindex der Eurozone auf einen endgültigen Wert von 46,3 stieg (Schnellschätzung 45,9), aber unter dem Novemberwert lag und damit immer noch deutlich unter Wachstumsschwelle von 50 liegt. Der britische PMI fiel derweil aufgrund der Unsicherheiten im Zuge des Brexit und den Parlamentswahlen auf den niedrigsten Stand seit Ende 2012.Chinas PMI sank um moderate 0,3 auf 51,5, was zwar einem Dreimonatstief entspricht, aber immer noch nahe dem Höchststand der letzten 18 Monate liegt. Die Stimmung wurde ohnehin durch Berichte unterstützt, dass die Industriegewinne im November stark gestiegen sind.
4. Fed-Protokoll und Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe im Fokus
Abgesehen von den PMIs (der amerikanische Einkaufsmanagerindex wird um 9:45 AM ET oder 14:45 GMT veröffentlicht) ist das einzige Highlight im Wirtschaftskalender das Protokoll der Federal Reserve von ihrer Dezember-Sitzung, das um 14:00 Uhr ET veröffentlicht wird.
Wie üblich werden um 8.30 ET die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe preisgegeben. Die von Investing.com befragten Ökonomen erwarten eine Zahl von 225.000.
5. FDA will Verbot von Vaping-Produkten lockern
Die U.S. Food and Drug Administration wird ihr Verbot von Vaping-Produkten nach Angaben des Wall Street Journal lockern. Laut den Quellen der Wirtschaftszeitung wäre ein vollständiges Verbot in einigen Schlüsselstaaten im Wahljahr unpopulär.
Das WSJ erklärte, die FDA will aus den Geschäften alle E-Zigaretten Nachfüllkartuschen verbannen, bis auf diejenigen, die wie Tabak oder Menthol schmecken. Menthol dürfte somit eine Gnadenfrist bekommen, während die bei jüngeren Verbrauchern in Mode gekommenen Produkte mit Frucht- und Minzgeschmack auf der Strecke bleiben werden.