MOSKAU/IRVING (dpa-AFX) - Der US-Ölriese ExxonMobil (ETR:XONA) F:XOM soll einem Zeitungsbericht zufolge wegen der Sanktionspolitik Washingtons aus einem gemeinsamen Förderprojekt mit der russischen Rosneft in der Arktis aussteigen. Wie das Moskauer Wirtschaftsblatt "Kommersant" am Montag schrieb, soll ExxonMobil auf Anweisung des Weißen Hauses bis Mitte Oktober alle Arbeiten in der Karasee im äußersten Norden Russlands einstellen und sein Personal abziehen. Keine der beiden Seiten kommentierte den Bericht.
Russlands größter Ölkonzern Rosneft hatte am Samstag mitgeteilt, dass bei der bisher nördlichsten Bohrung der Welt - "Universitetskaja-1" - Öl gefunden worden sei. Zahlen nannte das Unternehmen nicht. Laut "Kommersant" dürften die Erkundungsarbeiten in dem Revier noch fünf bis sechs Jahre dauern.
Rosneft-Chef Igor Setschin sagte in einem Interview des russischen Staatsfernsehens, ExxonMobil könne in das Projekt wieder einsteigen, nachdem die von den USA verhängten Sanktionen aufgehoben worden seien. Die beiden Konzerne hatten 2011 ein Abkommen über eine gemeinsame Erschließung des Festlandsockels der Karasee und des Schwarzen Meeres unweit der Stadt Tuapse unterzeichnet. Im Austausch gegen 33 Prozent der Anteile am Karasee-Projekt finanzierte ExxonMobil den Löwenanteil der Bohrarbeiten im Gesamtwert von umgerechnet rund 2,5 Milliarden Euro.ha