Investing.com - Der erste Zinsschritt in der Eurozone könnte bereits im Schlussquartal dieses Jahres erfolgen, sagte der Präsident der niederländischen Zentralbank De Nederlandsche Bank (DNB) und EZB-Ratsmitglied Klaas Knot am Sonntag.
Die Asset-Käufe der EZB sollten so bald wie möglich beendet werden, sagte der Notenbanker in einem Interview mit dem niederländischen Rundfunksender Buitenhof. Nach Einschätzung von Knot dürfte die Inflationsrate noch längere Zeit erhöht bleiben als bisher erwartet, und er warnte, dass die Verbraucherpreise in den Niederlanden im Durchschnitt noch stärker steigen werden als in der Eurozone.
Zuletzt war die Teuerungsrate in den Euro-Ländern auf 5,1 Prozent angestiegen. Der größte Preistreiber bleiben die hohen Energiekosten. So waren Strom, Gas, Heizöl und Benzin im Durchschnitt 28,6 Prozent teurer als ein Jahr zuvor. Aber auch die Störungen in der Lieferkette erweisen sich als Belastung. Denn das macht Grundstoffe teurer, was die Verbraucher spätestens an der Kasse zu spüren bekommen.
Anfang Dezember hatte Knot noch prognostiziert, dass die erste Zinserhöhung im Jahr 2023 erfolgen könnte.
Die EZB hatte zuletzt trotz der hohen Inflation an ihrer lockeren Geldpolitik festgehalten. Gleichwohl sagte EZB-Chefin Christine Lagarde auf der Pressekonferenz nach der Zinssitzung der Notenbank, dass im geldpolitischen Rat durchweg Sorge vor der steigenden Inflation herrsche. Man werde auf der März-Sitzung den mittelfristigen Ausblick eingehender untersuchen. Auf Nachfrage wollte Lagarde ihre jüngste Absage an Zinserhöhungen im laufenden Jahr nicht wiederholen. Solange aber noch Anleihen gekauft werden, werde der Leitzins nicht angehoben.