von Robert Zach
Investing.com - Der russische Staatskonzern Gazprom (MCX:GAZP) hat gegenüber mindestens einem Großkunden höhere Gewalt (Force Majeure) bei den Gaslieferungen nach Europa erklärt. Reuters hatte darüber als erstes berichtet und sich dabei auf ein Gazprom-Schreiben vom 14. Juli berufen.
Demnach könne Gazprom seine Lieferverpflichtungen ab dem 14. Juni aufgrund "außergewöhnlicher" Umstände, die sich seiner Kontrolle entziehen, nicht erfüllen.
Laut einem Gashändler beziehe sich das Schreiben auf Gaslieferungen durch die Pipeline Nord Stream 1. Dabei handelt es sich um eine wichtige russische Gasleitung nach Deutschland.
Durch die Nord Stream 1-Pipeline fließt seit 11. Juli kein Gas mehr nach Deutschland. Hintergrund sind routinemäßige Wartungsarbeiten, die in der Regel zehn Tage andauern und voraussichtlich am 21. Juli enden. Allerdings fürchten die Bundesregierung und die Bundesnetzagentur, Russland könnte auch danach den Gashahn zugedreht lassen.
Voraussetzung für einen reibungslosen Betrieb ist laut Gazprom, dass die sich zuletzt in Reparatur befindliche Turbine in einem Siemens-Werk in Kanada rechtzeitig wieder in Russland eintrifft, wie der Konzern jüngst mitteilte. Zuletzt hieß es, die Turbine sei gestern in Deutschland eingetroffen.
Es dürfte weitere fünf bis sieben Tage dauern, bis die von Siemens Energy (ETR:ENR1n) gewartete Turbine Russland erreicht, sollte es keine Probleme mit der Logistik und dem Zoll geben, berichtete die russische Zeitung Kommersant unter Berufung auf mit den Vorgängen vertraute Personen