von Robert Zach
Investing.com - Die Finanzbedingungen in den USA haben sich in der Woche bis zum 11. November abermals gelockert.
Der von der Federal Reserve errechnete National Financial Conditions Index, kurz NFCI, fiel mit -0,20 auf den niedrigsten Stand seit Anfang September. Die Indikatoren Risk, Credit und Leverage trugen -0,01, -0,08 bzw. -0,10 zu dem Rückgang bei, wie die Notenbank in ihrer wöchentlichen Publikation mitteilte.
Werte über Null zeigen im historischen Vergleich ein enges Finanzierungsumfeld an. Ein freundliches Finanzumfeld zeigt der NFCI ab Werten unter Null. Der Stressindex zeigt die aktuellen Bedingungen am US-Aktien-, Geld- und Anleihenmärkten sowie im Schattenbankensystem.
Anfang Juli 2021 erreichte der NFCI mit -0,73 seinen Tiefstwert. Danach setzte eine Konsolidierung ein, die Anfang des laufenden Jahres in einem beträchtlichen Anstieg des Indexes mündete. Das ging einher mit zunehmenden Sorgen über die galoppierende Inflation, die im Juli mit 9,1 Prozent auf Verbraucherebene ihren vorläufigen Höhepunkt erreichte und sich zuletzt auf 7,7 Prozent abgekühlt hat.
Die Fed hatte zuletzt immer wieder betont, sie wolle mit ihrer aggressiven Zinspolitik eine Straffung der Finanzbedingungen herbeiführen, um so die Inflation einzufangen. Dem NFCI-Index zufolge herrschen in den USA aber nach wie vor laxe finanzielle Bedingungen. Auf der nächsten Fed-Sitzung Mitte Dezember wird marktseitig mit einer weiteren Zinsanhebung um 50 Basispunkte gerechnet. Damit läge der Leitzins dann in einer Spanne von 4,25 bis 4,50 Prozent - so hoch war er zuletzt im Jahr 2007.