📢 ProPicks-KI: Die #1 Strategie, wenn Tech schwächelt. Im Juli: Doppelt so stark wie der S&P!Informieren

ots.CorporateNews: Börsen-Zeitung / Börsen-Zeitung: Hollandes neues Spiel, Kommentar zu ...

Veröffentlicht am 21.05.2012, 20:33
Börsen-Zeitung: Hollandes neues Spiel, Kommentar zu Euroland-Bonds von

Bernd Wittkowski

Frankfurt (ots) - Hoppla, da scheint uns etwas durch die Lappen

gegangen zu sein. Regierungen, Parlamente und - wo Referenden

erforderlich sind - ganze Völker haben offenbar unbemerkt von der

deutschen Öffentlichkeit den EU-Vertrag und nationale Verfassungen

außer Kraft gesetzt und die Europäische Haftungs- und Transferunion,

die bisher 'nur' schleichend an geltendem Recht vorbei etabliert

worden war, nun auch de jure eingeführt. Fast hätten wir es nicht

gemerkt. Aber die Nonchalance, mit der Politiker, Wissenschaftler und

nicht zuletzt Kommentatoren mancher Medien über gemeinsame

Euro-Anleihen, also eine länderübergreifende Kreditaufnahme, oder

Schuldentilgungsfonds mit gemeinschaftlicher Haftung daherplappern,

lässt kaum einen anderen Schluss zu.

Das Thema ist steinalt, aber es erhält mit der Wahl des

Sozialisten François Hollande zum französischen Staatspräsidenten

neue Dynamik. Professoren mögen sich im Elfenbeinturm ausdenken, was

sie wollen. Man kann auch niemandem verbieten, ökonomischen und/oder

politischen Unsinn zu Papier zu bringen. Die Chuzpe aber, mit der

sich demokratisch gewählte Politiker im zivilisierten Teil der Welt

über völkerrechtliche Verträge hinwegsetzen, über die wirtschaftliche

Ratio sowieso, fängt allmählich an zu nerven.

Gary Linekers Satz, 'Fußball ist ein Spiel, in dem 22 Männer einem

Ball hinterherrennen, und am Ende gewinnen die Deutschen', gilt ja

nicht mehr, wie wir seit Samstag wissen. Stattdessen soll, geht es

nach Hollande & Co., nun nach neuen Spielregeln gespielt werden: 17

Länder laufen einer Einheitswährung hinterher, leben über ihre

Verhältnisse, und am Ende zahlen die Deutschen (und ein paar andere).

Wie soll das gehen: Über die Ausgaben wird weiter fröhlich in

nationaler Souveränität entschieden, man lebt, da das Sparen gerade

außer Mode kommt, dabei unverdrossen in Saus und Braus, was übrigens

auch dem vermeintlichen Musterschüler Deutschland - siehe

Betreuungsgeld - nicht fremd ist, doch die Haftung für den

Schlendrian wird vergemeinschaftet und bleibt letztlich an der

Minderheit der relativ Soliden hängen, die den Unsoliden ihre Bonität

leihen und dafür noch zahlen sollen? Haushaltskonsolidierung - von

'Sparen' kann ohnehin keine Rede sein - und Strukturreformen sind

nach dieser kruden Logik obsolet, der Zins spielt ja als

marktwirtschaftliches Anreiz- respektive Sanktionsinstrument keine

Rolle mehr.

Diese Währungsunion wollen wir nicht, diese Währungsunion wurde

auch nicht vereinbart, weder in Maastricht noch danach.

Originaltext: Börsen-Zeitung

Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377

Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:

Börsen-Zeitung

Redaktion

Telefon: 069--2732-0

www.boersen-zeitung.de

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.