MÜNCHEN (dpa-AFX) - "Münchner Merkur" zu Wagenknecht:
"Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" kommt und könnte ab 2025 den Bundestag durcheinanderwirbeln. Entgegen bisherigen Frohlockungen, dass die neue Partei vor allem der AfD das Wasser abgraben werde, müssen all diejenigen am stärksten bangen, die 2025 womöglich unliebsame Bekanntschaft mit der 5-%-Hürde machen könnten. Also Linkspartei, Freie Wähler, FDP und, wegen des neuen Ampel-Wahlrechts, sogar die CSU. Trotzdem zielt Wagenknecht am stärksten auf das Wählerklientel der AfD: Sie ist die wortmächtige Populistin, die die "Alternative" so gerne hätte. Vor allem aber hat die 54-Jährige einen völlig neuen national-sozialen Politik-Mix im Angebot, den so keine andere Partei bietet: migrationskritisch, in der Ablehnung jeglicher Hilfe für die Ukraine pazifistisch-nationalistisch und zugleich verteilungspolitisch klar links. Vor allem für die kleinen Leute könnte das attraktiver sein als das neoliberale Wirtschaftsprogramm von Höcke, Weidel & Co.