📈 69% der S&P 500-Aktien schlagen den Index – Nutze KI, um die Besten zu finden!Hot Stocks zeigen

ROUNDUP/Nach Widerstand: Adler Group hofft auf Einigung mit Anleihegläubigern

Veröffentlicht am 12.01.2023, 12:56
Aktualisiert 12.01.2023, 13:00
© Reuters.
ADJ
-

LUXEMBURG (dpa-AFX) - Der angeschlagene Immobilienkonzern Adler Group (ETR:ADJ) muss bei der geplanten Änderung von Anleihebedingungen auf ein Alternativszenario zurückgreifen. Weil einige Gläubiger Ende 2022 dem Unternehmen ihre Zustimmung zu neuen Konditionen für eine bestimmte Anleiheserie versagt hatten, konnte Adler sein ursprüngliches Vorhaben damit für sämtliche Anleihen nicht umsetzen. Stattdessen verfolge der Konzern nun mit Unterstützung der erforderlichen Mehrheit der Gläubiger, die einer Aufschiebung zugestimmt hätten, einen "englischen Restrukturierungsplan", teilte Adler am Donnerstag in Luxemburg mit. Das Restrukturierungsvorhaben soll demnach in Großbritannien eingereicht werden.

Dafür hat Adler den Angaben zufolge die britische hundertprozentige Tochtergesellschaft AGPS BondCo gegründet, die als Hauptschuldnerin und neue Emittentin der Anleihen eingesetzt wird. Zugleich werde eine unwiderrufliche und unbedingte Garantie zugunsten der Anleihegläubiger abgegeben. Adler geht davon aus, nach Einleitung des Restrukturierungsplans durch die neue Emittentin die vorgeschlagenen Anleiheänderungen mit der Unterstützung der erforderlichen Mehrheit der Gläubiger umsetzen zu können. Die neuen Anleihekonditionen dürften laut Unternehmen dann im April 2023 wirksam werden.

Adler verhandelt seit Monaten mit seinen Gläubigern. Zunächst war das Unternehmen nach Vorwürfen des Leerverkäufers Fraser Perring im Oktober 2021 in das Visier der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht geraten, und steht nun auch angesichts steigender Zinsen und eines hohen Finanzierungsbedarfs unter Druck. Das Unternehmen hatte hierzu sein Portfolio ausgedünnt und Immobilien verkauft, um so seine Schulden zu senken und seine Finanzierungsbedingungen im soliden Bereich zu halten.

Auch die Änderung der Anleihebedingungen gehört zum Sanierungsplan. Im November hatte die Immobiliengesellschaft sich mit wichtigen Gläubigern wie der Investmentgesellschaften Pimco und Blackrock hierüber bereits geeinigt und zudem eine Zusicherung für neues Fremdkapital über fast eine Milliarde Euro erhalten.

Adlers Ziel, unter anderem die Fälligkeiten der Anleihen zu verlängern, traf jedoch bei einigen Investoren auf Widerstand. Dadurch gelang es nicht, die nach deutschem Recht erforderliche Unterstützung von drei Viertel der Gläubiger zu erhalten. Das Vorhaben erregte vor allem bei jenen Investoren Unmut, die im Besitz der Unternehmensanleihen mit den längsten Laufzeiten sind. Diese werden am Anleihenmarkt aktuell deutlich günstiger gehandelt als beispielsweise die in 2023 und im kommenden Jahr fälligen Wertpapiere.

Laut Adler haben sich inzwischen jedoch 78 Prozent der Anleihegläubiger als Unterstützer für die Restrukturierung unter englischem Recht gefunden. Als Teil der Vereinbarung sollen diese zudem auf einen geprüften Jahresabschluss bis zum kommenden Jahr verzichten. Denn noch immer fehlt Adler ein entsprechender Prüfer. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG hatte die Bestellung durch ein Berliner Gericht für das Geschäftsjahr 2022 abgelehnt, wie das Unternehmen bereits am Vorabend mitgeteilt hatte.

KPMG hatte Adler schon das Testat für 2021 verweigert - die Zahlen hatte der Konzern dann im Frühjahr vergangenen Jahres ohne Prüfungsvermerk veröffentlicht, um nach eigenen Angaben die Berichtspflichten gemäß der Bedingungen ausstehender Anleihen zu erfüllen. 2021 hatte die Gesellschaft unter dem Strich einen Verlust von knapp 1,2 Milliarden Euro angehäuft.

Aktuelle Kommentare

Installieren Sie unsere App
Risikohinweis: Beim Handel mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen bestehen erhebliche Risiken, die zum vollständigen oder teilweisen Verlust Ihres investierten Kapitals führen können. Die Kurse von Kryptowährungen unterliegen extremen Schwankungen und können durch externe Einflüsse wie finanzielle, regulatorische oder politische Ereignisse beeinflusst werden. Durch den Einsatz von Margin-Trading wird das finanzielle Risiko erhöht.
Vor Beginn des Handels mit Finanzinstrumenten und/oder Kryptowährungen ist es wichtig, die damit verbundenen Risiken vollständig zu verstehen. Es wird empfohlen, sich gegebenenfalls von einer unabhängigen und sachkundigen Person oder Institution beraten zu lassen.
Fusion Media weist darauf hin, dass die auf dieser Website bereitgestellten Kurse und Daten möglicherweise nicht in Echtzeit oder vollständig genau sind. Diese Informationen werden nicht unbedingt von Börsen, sondern von Market Makern zur Verfügung gestellt, was bedeutet, dass sie indikativ und nicht für Handelszwecke geeignet sein können. Fusion Media und andere Datenanbieter übernehmen daher keine Verantwortung für Handelsverluste, die durch die Verwendung dieser Daten entstehen können.
Die Nutzung, Speicherung, Vervielfältigung, Anzeige, Änderung, Übertragung oder Verbreitung der auf dieser Website enthaltenen Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung von Fusion Media und/oder des Datenproviders ist untersagt. Alle Rechte am geistigen Eigentum liegen bei den Anbietern und/oder der Börse, die die Daten auf dieser Website bereitstellen.
Fusion Media kann von Werbetreibenden auf der Website aufgrund Ihrer Interaktion mit Anzeigen oder Werbetreibenden vergütet werden.
Im Falle von Auslegungsunterschieden zwischen der englischen und der deutschen Version dieser Vereinbarung ist die englische Version maßgeblich.
© 2007-2024 - Fusion Media Limited. Alle Rechte vorbehalten.