von Robert Zach
Investing.com - Die Schweizerische Nationalbank (SNB) hat erwartungsgemäß den SNB-Leitzins und den Zins auf Sichtguthaben bei −0,75 Prozent belassen.
Die Corona-Pandemie präge die wirtschaftliche Entwicklung immer noch stark, schrieb die SNB in ihrer geldpolitischen Lagebeurteilung. Sie werde daher ihre expansive Geldpolitik fortführen. Damit will sie die negativen Konsequenzen der Covid-19-Pandemie für Konjunktur und Inflation abfedern.
Die Schweizerische Nationalbank ist weiterhin bereit, "verstärkt am Devisenmarkt zu intervenieren, wobei sie die gesamte Währungssituation berücksichtigt".
Der EUR/CHF legte als Reaktion auf die geldpolitische Mitteilung leicht zu. Zuletzt notierte er 0,11 Prozent im Plus bei 1,0781 Franken. Angesichts der Corona-Krise war der Euro-Franken-Wechselkurs im Mai auf den tiefsten Stand seit Juli 2015 abgestürzt.
Die Nationalbank werde "dem Bankensystem im Rahmen der SNB-COVID-19- Refinanzierungsfazilität (CRF) weiterhin grosszügig Liquidität zur Verfügung", sagte die SNB. Sie sei außerdem punktuell am Repomarkt aktiv.
Die neue Inflationsprognose der SNB verläuft etwas höher als zuvor. Das liege in erster Linie am Anstieg der Erdölpreise. Auf lange Sicht bleibt die Inflationsprognose unverändert. Für das laufende Jahr geht die SNB von einer negativen Teuerung in Höhe von -0,6 Prozent aus. 2021 dürfte die Inflationsrate laut der SNB wieder knapp positiv (0,1 Prozent) werden.
In ihrem Basisszenario für die Weltwirtschaft geht die SNB davon aus, "dass es gelingt, die Pandemie unter Kontrolle zu halten, ohne die Wirtschaftsaktivität erneut stark zu beeinträchtigen". Insofern dürfte sich die wirtschaftliche Erholung fortsetzen. Gleichwohl sei das Basisszenario mit großer Unsicherheit behaftet.
Der Schweizer Leitindex SMI verlor am Donnerstag 0,96 Prozent auf 10.230 Zähler. Die Aktien von UBS (SIX:UBSG) und Credit Suisse (SIX:CSGN) verlieren jeweils mehr als 2 Prozent. Lonza (SIX:LONN) und Swatch (SIX:UHR) büßen 1,75 Prozent bzw. 1,60 Prozent an Wert ein.