von Geoffrey Smith
Investing.com - Das US-"Phase-3"-Konjunkturpaket steckt aufgrund von Streit über den Zugang von Unternehmen zu staatlichen Rettungsfonds im Kongress fest. Die globalen Aktienmärkte erholen sich jedoch kräftig, da sich die Anleger auf die neuen Rückversicherungsmaßnahmen der konzentrieren, die die Federal Reserve am Montag angekündigt hat. Italiens Epidemie zeigt erste Anzeichen einer Entspannung, während Großbritannien in die Totalsperre geht und Thailand den Ausnahmezustand erklärt hat. Öl erholte sich in der Hoffnung, dass die USA mit Saudi-Arabien ein Abkommen zur Stabilisierung des Marktes abschließen werden. Folgendes müssen Sie am Dienstag, den 24. März, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen:
1. Senatsbudget erneut blockiert
Das Paket wirtschaftlicher Unterstützungsmaßnahmen des Senats - dessen nominaler Umfang auf 2 Billionen US-Dollar gestiegen ist - blieb stecken, da die Demokraten den Umfang und die Leichtigkeit beanstandeten, mit der Großunternehmen an Hilfsgelder gelangen können.
Die Sprecherin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, kündigte am Montag ein Konkurrenzpaket im Umfang von 2,5 Billionen US-Dollar an, dessen Fokus auf Hilfen für Familien und kleine Unternehmen liegen soll.
Die Zahl der bestätigten Coronavirus-Fälle in den USA nimmt weiter zu und liegt nach Daten der Johns Hopkins Universität bei 46.000, während mittlerweile über 500 Amerikaner an der Krankheit gestorben sind, 125 allein in New York City.
Im Rest der Welt verhängte Thailand den Ausnahmezustand, während Indonesien einen starken Anstieg der Neuerkrankungen verzeichnete.
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2. Licht am Ende des Tunnels in Italien?
Italien, derzeit das globale Epizentrum der Pandemie, verzeichnete den zweiten Tag in Folge Rückgänge bei bestätigten Neuerkrankungen und Todesfällen, was die Hoffnung weckte, dass es an einem Wendepunkt stehen könnte.
Die italienischen Anleihen- und Aktienmärkte erholten sich stark, nachdem es einen Bericht gegeben hatte, wonach Deutschland bereit sei, ein Darlehen des Europäischen Stabilitätsmechanismus zur Bekämpfung des Virus zu genehmigen, ohne große Bedingungen an die Finanzpolitik aufzuerlegen.
Der deutsche Wirtschaftsminister verpasste der Idee einer gemeinsamen Emission von Schuldtiteln durch die Eurozone einen Dämpfer. Die Eurogruppe tritt später zusammen und wird voraussichtlich Forderungen nach solchen Maßnahmen aus Ländern wie Italien, Spanien und Portugal erörtern.
Das Vereinigte Königreich, das bis Donnerstag einen deutlich weniger stringenten Ansatz bei der Eindämmung des Virus verfolgt hatte, verhängte ein Verbot gegen öffentliche Versammlungen von mehr als zwei Personen, wie es mittlerweile im Großteil Europas verhängt worden ist.
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3. Starke Erholung an den Aktienmärkten
Nach der Kursrallye in Asien und Europa werden auch die US-Börsen deutlich höher in den Handel am Dienstag starten. Der Retter auf dem weißen Pferd war einmal mehr die Federal Reserve mit einem noch nie dagewesenen Maßnahmenpaket.
Positive Meldungen aus Washington - Finanzminister Steven Mnuchin und der Minderheitenführer des Senats, Chuck Schumer, sagten beide, dass eine Einigung über das dritte Konjunkturpaket "sehr nahe" sei - haben ebenfalls die Kurse gestützt.
Die US-Futures legten allesamt um 5% zu, so dass sie vom Handel ausgesetzt wurden und erst wieder mit dem Kassahandel um 14.30 Uhr eröffnen.
Der europäische Benchmark-Index Stoxx 600 stieg um 5,0%, während der japanische Nikkei um 7,0% im Plus schloss. Der CSI 300 in China stieg um 2,4%.
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4. Einkaufsmanagerindizes einfach miserabel
Ausgeblendet haben die Märkte die extrem schwachen Unternehmensumfragen aus Europa, die das Ausmaß der Covid-19-Pandemie auf die Weltwirtschaft.
Der von IHS Markit zusammengesetzte Einkaufsmanagerindex für die Eurozone fiel im März auf 31,4, nach 51,6 im Februar. Die entsprechende Index für Großbritannien sank auf 37,1. Erwartet wurde ein Wert von 45,1.
In der gesamten Region brachen die Einkaufsmanagerindizes des Dienstleistungssektors sehr viel stärker ein als die des verarbeitenden Gewerbes. Darin spiegelt sich die europaweite Abschwächung des Einzelhandels-, Reise- und Unterhaltungssektors wider.
Um 14.45 Uhr stehen die gleichen Stimmungsindikatoren für die USA auf der Agenda. Zudem wird die Richmond Fed ihre Unternehmensumfrage veröffentlichten.
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5. Ölpreise erholt: Hoffen auf USA-Saudi Deal
Die Ölpreise sprangen deutlich an, nachdem der US-Energieminister Dan Brouillette ein Abkommen mit Saudi-Arabien zur Stabilisierung des Marktes angedeutet hatte.
"Irgendwann werden wir uns auf diplomatischer Ebene engagieren. Aber es wurden noch keine Entscheidungen in dieser Richtung getroffen", sagte Brouillette.
Die US-Leichtölsorte WTI verteuerte sich um 6,4% auf 24,86 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent um 4,6% auf 28,27 Dollar je Barrel stieg.
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