Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Der Senat stimmt dem 2 Billionen Dollar schweren Konjunkturpaket zu und wird am Mittwoch darüber abstimmen. Die Rallye an den globalen Aktienmärkten ist am Dienstag ins Stocken geraten. Auch den Ölpreisen ging die Puste aus, weil es keine Anzeichen für ein Ende des globalen Preiskriegs gab. Die Eurozone näherte sich der Mobilisierung ihres regionalen Rettungsfonds, während der Dollar weiter nach unten, da Stress am Markt nachließ. Das sollten Sie am Mittwoch, dem 25. März, zum Geschehen an den Finanzmärkten wissen.
1. Senat stimmt dem Konjunkturpaket zu
Der US-Senat hat sich schließlich auf die Bedingungen eines 2 Billionen Dollar umfassenden Maßnahmenpakets zur Unterstützung der Wirtschaft während der Covid-19-Krise geeinigt.
Der Mehrheitsführer Mitch McConnell sagte, der Senat werde im Laufe des Mittwochs über den Gesetzesentwurf abstimmen. Es bleiben jedoch noch einige Zweifel, wie schnell er im von den Demokraten kontrollierten Repräsentantenhaus verabschiedet werden kann.
Die endgültigen Bedingungen sind immer noch nicht bekannt, aber verschiedene Vertreter haben angegeben, dass sie direkte Zahlungen an US-Familien und eine starke Erhöhung der Arbeitslosenversicherung sowie etwa 500 Milliarden Dollar zur Unterstützung größerer Unternehmen und 150 Milliarden Dollar für das Gesundheitssystem umfassen.
Präsident Donald Trump sagte, er würde sich freuen, wenn die Beschränkungen in den USA schon bis Ostern (12. April) aufgehoben werden können.
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2. Märkte gönnen sich eine Pause nach epischer (Bärenmarkt) Rallye
Die Weltbörsen gönnten sich eine Verschnaufpause nach den Meldungen über eine Einigung bezüglich des US-Konjunkturpakets.
Der Dow-Jones-Future verlor 0,1%, während der S&P-500-Future 0,6% fiel. Für den Nasdaq-100-Future ging es um 0,4% abwärts.
Gestern verzeichnete der Dow seinen größten prozentualen Tagesgewinn seit 1933.
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3. Dollar-Knappheit lässt nach
Die massive Nachfrage nach US-Dollar hat im Zuge der am Montag beschlossenen Notfallmaßnahmen der Federal Reserve weiter nachgelassen.
Der Dollar-Index, der den Greenback gegen sechs andere Währungen vergleicht, sank 0,9% auf 101,34. Seit Montag ist die Weltreservewährung von den Hochs um 2,5% gefallen, liegt auf Wochensicht aber noch mehr als 2% im Plus.
Die Nachfrage nach siebentägigen Dollars bei den täglichen Swap-Operationen der Europäischen Zentralbank ist im Vergleich zur letzten Woche um mehr als die Hälfte zurückgegangen. Auch gegenüber den Währungen der Schwellenländer wie dem südafrikanischen Rand, dem mexikanischen Peso und dem russischen Rubel zog sich der Dollar zurück, stieg aber gegenüber dem Chinesischen Yuan um weitere 0,4%.
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4. Eurozone will ESM anzapfen
Die Eurozone steht kurz vor dem Einsatz ihres regionalen Rettungsfonds, dem Europäischen Stabilitätsmechanismus.
Ein Treffen der Finanzminister der Eurozone deutete an, dass die Mitgliedsstaaten mit einer Kreditlinie mit "verbesserten Bedingungen" rechnen könnten, für die die üblichen strengen Bedingungen für Steuer- und Strukturreformen wahrscheinlich aufgehoben oder zumindest wesentlich gelockert würden.
Es gab jedoch keine erkennbaren Fortschritte bei der Ausgabe von gemeinschaftlichen Schuldverschreibungen, wie in der letzten Woche von den Premierministern Spaniens und Italiens, den beiden am schlimmsten vom Covid-19-Virus betroffenen Ländern der Eurozone, gefordert wurde.
An anderer Stelle wurde am Mittwoch das Ausmaß der kommenden europäischen Rezession unterstrichen, als das deutsche Forschungsinstitut Ifo seinen genau beobachteten Geschäftsklima-Index für März auf 87,7, den niedrigsten Wert seit August 2009, nach unten revidierte.
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5. Ölpreise ändern wegen Preiskrieg die Richtung
Die Erholung der Rohölpreise kam zum Erliegen, da es nur wenig Hoffnung auf ein baldiges Ende des globalen Preiskrieges gab.
Der Preis für die US-Sorte WTI sank um 2,0% auf 23,52 Dollar je Barrel, während die Nordseesorte Brent sich um 3,2% auf 26,27 Dollar pro Barrel verbilligte.
Der norwegische Großkonzern Equinor kündigte ähnlich wie Chevron (NYSE:CVX) eine 20-prozentige Reduzierung der diesjährigen Investitionsausgaben an, die nun die branchenübliche Reaktion zu sein scheint.
Um 15.30 Uhr werden die wöchentlichen Rohöllagerdaten der US-Energiebehörde EIA veröffentlicht.
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