von Geoffrey Smith
Investing.com - Das Coronavirus hat laut chinesischen Statistiken, die zunehmend skeptisch gesehen werden, inzwischen mehr Menschen als SARS getötet. Das Vereinigte Königreich erklärte eine "ernsthafte und unmittelbare" Bedrohung für die öffentliche Gesundheit. Nach einem verlängerten Urlaub zum chinesischen Neujahrsfest nehmen allerdings Fabriken in ganz China langsam wieder den Betrieb auf. Der australische Dollar erholte sich als Reaktion von einem Jahrzehntestief. Bundeskanzlerin Angela Merkel braucht eine neue Nachfolgerin - und das Studio hinter dem Oscar-Preisträger 'Parasit' verzeichnete an der Börse in Seoul einen Kurssprung von fast 20%. Das Geschehen an den Finanzmärkten am Montag, dem 10. Februar, auf einen Blick.
1. Coronavirus fordert mehr Todesopfer als SARS - Großbritannien erklärt harsche Maßnahmen
Die Zahl der Todesopfer infolge des Ausbruchs des chinesischen Coronavirus ist über die von SARS gestiegen, nach einem Wochenende, an dem es keinen nennenswerten Rückgang der Sterbezahlen gab und zunehmender Sorgen, dass die chinesischen Behörden sowohl bei den Neuansteckungen als auch den neuen Todesfällen die Zahlen nach unten massiert haben könnten.
Die Weltgesundheitsorganisation, die China bislang für seine Transparenz gelobt hatte, warnte davor, dass das bisher Sichtbare nur die „Spitze des Eisbergs“ sein könnte. Die chinesischen Staatsmedien berichteten, dass die Inkubationszeit nach Ansicht eines hochrangigen Wissenschaftlers bis zu 24 Tage, statt der bislang geschätzten 14 Tage dauern könnte.
Das Virus erreichte drei europäische Ländern - Frankreich, Spanien und Großbritannien - durch nur durch einen Teilnehmer einer Geschäftskonferenz in Singapur im Januar. Diese Entwicklung zeigt, wie schnell sogenannte „Superverbreiter"-Ereignisse die Krankheit ausbreiten können. Das Vereinigte Königreich erklärte die Seuche zu einer „ernsthaften und unmittelbaren" Gefahr für die öffentliche Gesundheit, was es den Behörden erlaubt, verdächtige Patienten unter Quarantäne zu stellen.
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2. China kehrt allmählich zur Arbeit zurück
Das Virus sendet weitere Schockwellen durch die Weltwirtschaft. Foxconn, das die meisten iPhones von Apple (NASDAQ:AAPL) in seinen chinesischen Werken herstellt, versuchte am Montag nach einem verlängerten Urlaub zum chinesischen Neujahrsfest vorsichtig, wie viele andere, die Produktion wieder anlaufen zu lassen. Nikkei berichtete jedoch, dass die Behörden aufgrund von Ansteckungsängsten die Wiedereröffnung mindestens eines Werks verhinderten.
Viele andere Fabriken bleiben geschlossen oder arbeiten auf Sparflamme. Kia Motors kündigte die Schließung aller drei Werke in Südkorea aufgrund von Bauteilengpässen durch Störungen in der chinesischen Lieferkette an. Bloomberg berichtete, dass BHP mit chinesischen Kunden Gespräche führt, um die vertraglichen Lieferungen von Kupfer hinauszuschieben. .
Dies spiegelt die Entwicklungen bei verflüssigtem Erdgas in der vergangenen Woche wider, als chinesische Staatskäufer höhere Gewalt erklärten, um nicht die vertraglich vereinbarten Gasmengen abnehmen zu müssen.
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3. Wall Street uneinheitlich
Der US-amerikanische Aktienmarkt sucht vorbörslich noch nach einer Richtung. In Asien ging man mit roten Vorzeichen aus dem Handel. Auch Europas Börsen werden tiefer gehandelt.
Der Future auf den Dow Jones steigt 2 Punkte, während der S&P 500-Future um 0,1% zulegt und der Nasdaq 100-Future um 0,2%.
Die größten US-Börsenindizes hatten in der vergangenen Woche als Reaktion auf die Liquiditätsspritzen in China und die Anzeichen für ein nach wie vor kräftiges US-Wirtschaftswachstum ihre beste Woche seit fast zwei Monaten erlebt. Die chinesischen Märkte reagierten jedoch negativ auf den jüngsten Anstieg der Verbraucherinflation im Januar, der auf die durch das Coronavirus verursachten Unterbrechungen der Nahrungsmittelversorgung zurückzuführen war, während die europäischen Märkte von einem starken Rückgang der italienischen Industrieproduktion und des Sentix-Index auf dem falschen Fuß erwischt wurden.
Unternehmensseitig legen heute Allergan (NYSE:AGN), Restaurant Brands (NYSE:QSR) und First Data (NYSE:FDC) ihre Quartalsergebnisse vor. Nachbörslich meldet Southern Copper (NYSE:SCCO) seine Zahlen.
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4. Merkels Liebling Annegret Kramp-Karrenbauer schmeißt hin
Angela Merkels Liebling hat offenbar gesagt, sie wolle ihre Partei nicht in die nächsten Bundestagswahlen führen. Das würde die Krise der regierenden Christdemokraten in Deutschland vertiefen und die politische Richtung der größten europäischen Volkswirtschaft mit einem großen Fragezeichen versehen.
Die Mitte-Rechts-Partei, die auf Bundesebene eine wackelige Koalition mit den Mitte-Links-Sozialdemokraten bildet, steht im Fadenkreuz der Öffentlichkeit, nachdem eine ihrer Regionalparteien einen informellen Pakt mit der rechtsextremen Partei "Alternative für Deutschland" geschlossen und damit ein 75-jähriges Tabu in der deutschen Politik gebrochen hat.
Annegret Kramp-Karrenbauer, die Merkels zentristischen politischen Kurs fortsetzen sollte, hatte sich gegenüber der CDU in Thüringen nicht durchsetzen können. Ihr Weggang bereitet die Bühne für eine Debatte darüber, ob der Zentrismus ohne Wenn und Aber weitergeführt werden soll oder ob man sich etwas nach rechts orientiert, um der AfD Stimmen abzujagen.
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5. Oscar-Sieg von "Parasite" schickt Barunson-Aktie nach oben
Die Aktien von Barunson Entertainment & Arts Corp (KQ:035620) stiegen an der Börse in Seoul um 19%. Der von dem Entertainmentkonzern produzierte Film "Parasite" gewann den Oscar für den besten Film bei den Academy Awards 2020.
"Parasite" - ein koreanischsprachiger Low-Budget-Thriller - war die erste fremdsprachige Produktion, die in mehr als 90 Jahren der Oscarverleihung den Preis für den besten Film des Jahres erhielt.
Seit der Nominierung von "Parasite" haben sich die Aktien von Barunson fast verdoppelt.
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