Investing.com - Die US-Notenbankerin Mary Daly hält eine Beibehaltung der Leitzinsen für möglich, solange sich der Arbeitsmarkt abkühlt.
In einer Rede bei einem Mittagessen vor dem Economic Club of New York sagte sie, dass straffere finanzielle Bedingungen die Notwendigkeit weiterer Zinserhöhungen durch die Federal Reserve verringern würden. Weiter hieß es, dass die politischen Entscheidungsträger angesichts des Anstiegs der Anleiherenditen möglicherweise keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen müssten.
Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen hatte Mitte der Woche mit 4,89 % zeitweise den höchsten Stand seit 2007 erreicht, bevor sie wieder etwas zurückging und zuletzt um 4,73 % pendelte.
Daly betonte jedoch, dass der derzeit zu beobachtende "Fortschritt" an der Inflationsfront nicht gleichbedeutend mit einem "Sieg" sei: Sollte sich der Rückgang der Inflationsrate verlangsamen, würde diese wirtschaftliche Entwicklung eine weitere Straffung der Geldpolitik erfordern.
Heute wird der offizielle US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht, der für das weitere Vorgehen der Fed von großer Bedeutung ist. Ökonomen erwarten, dass im September in den USA rund 170.000 neue Stellen geschaffen wurden, leicht weniger als die 187.000 im Vormonat, und dass die Arbeitslosenquote um 0,1 % auf 3,7 % gesunken ist. Vorab gab es gemischte Signale von anderen Arbeitsmarktindikatoren: Während die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die einen aktuellen Einblick in den Zustand des Arbeitsmarktes geben, leicht gestiegen ist, hat die Zahl der offenen Stellen, ein nachlaufender Indikator, deutlich zugenommen. Der von ADP veröffentlichte Stellenreport wies mit 89.000 neuen Stellen deutlich weniger Stellenschaffungen auf als erwartet.