Von Geoffrey Smith
Investing.com -- Deutschland verlängert seine Lockdown-Beschränkungen bis zum 20. Dezember - aber es gibt auch keine nennenswerten Verschärfungen, obwohl die Infektionskurve nicht gesenkt werden konnte. Das Verbrauchervertrauen sinkt in den beiden größten Volkswirtschaften Europas. Ripple vollzieht eine noch stärkere Abwärtskorrektur als Bitcoin. Berichten zufolge steht Salesforce kurz davor, Slack zu kaufen, während Exxon Mobil (NYSE:XOM) die Aussichten für Öl senkt. Hier erfahren Sie, was Sie am Donnerstag, den 26. November, an den Finanzmärkten wissen müssen.
1. Deutschland verlängert Beschränkungen - aber verschärft sie nicht wesentlich
Die deutsche Bundesregierung hat in Übereinkunft mit den Ländern die derzeitigen Beschränkungen für Unternehmen und soziale Kontakte bis zum 20. Dezember verlängert. Das Tragen von Masken wurde ausgeweitet, doch ansonsten scheute man sich vor einer Verschärfung der Maßnahmen.
Europas größte Volkswirtschaft meldete am Mittwoch ein Rekordhoch von 32.000 neuen Covid-19 Fällen, während die Todesfälle den dritten Tag in Folge über 300 liegen. Bisher ist es den Lockdown-Light Maßnahmen nicht gelungen einen Rückgang der täglichen Infektionen zu bewirken. Frankreich und Großbritannien haben hingegen begonnen, ihre Restriktionen zu lockern. Hier hofft man, dass bis Weihnachten so etwas wie Normalität einkehrt.
Die Umfragen zur Verbraucherstimmung sind im November sowohl in Frankreich als auch in Deutschland stark zurückgegangen, wie die Daten am Donnerstag zeigten.
2. AstraZeneca (NASDAQ:AZN) Impfstoff-Daten sind zweifelhaft
Die Zweifel an der Zuverlässigkeit der von AstraZeneca (LON:AZN) und der Universität Oxford zur Verfügung gestellten Daten über die Wirksamkeit des experimentellen Covid-19 Impfstoffs wachsen.
Moncef Slaoui, der Leiter des mit der Impfstoffentwicklung beauftragten US-Operation Warp Speed-Teams, äußerte sich am Mittwoch zu Wort. Die veröffentlichten Daten zur Phase 2 Studie mit der höchsten Wirksamkeit beschränken sich auf Personen die unter 55 Jahre alt sind. Diese Altersgruppe ist ohnehin widerstandsfähiger gegen die Krankheit, bzw. gegen einen schweren Verlauf.
Die Versuchsdaten hatten gezeigt, dass das Medikament bei 62% der Personen, die zwei volle Dosen des Impfstoffs erhielten, die Krankheit verhindert hatte. Bei denjenigen, die anfangs nur eine halbe Dosis erhielten, waren es hingegen 90%. Das Experiment mit der halben Dosis war ursprünglich ein Fehler, wurde aber aus Gründen der Konsistenz fortgesetzt.
3. Aktien bewegen sich kaum, Bitcoin stürzt nach Rallye ab
Die globalen Aktien hielten sich überwiegend im Plus, bevor sie in den Range-Modus übergingen, als der US-Thanksgiving-Feiertag im Laufe des Tages in den Vordergrund rückte.
ie schwachen Daten zum Verbrauchervertrauen in Frankreich und Deutschland wurden geringfügig durch die stärker als erwartet ausgefallenen Zahlen zum Kreditwachstum der Europäischen Zentralbank ausgeglichen.
Gegen 12.30 Uhr war der STOXX 600-Index um weniger als 0,1% gesunken, während der Shanghai Shenzhen CSI 300 Index um 0,2% zulegte.
Eine stärkere Korrektur gab es an anderen Märkten. Bitcoin rutschte nach einer massiven Rallye in den vergangenen Wochen um 10% ab, während Ripple, die drittgrößte Kryptowährung der Welt, um 22% fiel.
4. Salesforce in Gesprächen mit Slack
Die Aktien von Slack (NYSE:WORK) stiegen am Mittwoch um 36% und schlossen in der Nähe eines Allzeithochs, nachdem berichtet wurde, dass Salesforce (NYSE:CRM) an einer Übernahme interessiert ist.
Die Firma von Marc Benioff könnte laut The Wall Street Journal innerhalb weniger Tage einen Deal für die Bürochat-App erzielen, aber es ist unklar, wie ein solcher Deal aufgebaut wäre. Wie bei vielen Software-Firmen liegt ihre Bewertung weit über dem, was ihre aktuellen Finanzzahlen normalerweise rechtfertigen würden.
Trotz all ihrer Popularität haben es die Aktien von Slack versäumt, aus dem Trend weg von E-Mails in Büros Kapital zu schlagen, und stehen nun vor einer immer akuteren strategischen Herausforderung durch die Microsoft-Anwendung Teams.
5 Öl stabil nach Rallye; düstere Prognosen von Exxon
Die Rohölpreise gaben ebenfalls leicht nach, blieben aber nach einigen behutsamen Gewinnmitnahmen nahe an ihren nach der Pandemie erreichten Höchstständen
Gegen 12.30 Uhr fielen die US-Rohöl-Futures um 1,0% auf 45,22 Dollar pro Barrel, während die Futures auf Brent um 0,9% auf 48,09 Dollar sanken.
Das Wall Street Journal berichtete am Mittwoch, dass Exxon Mobil (NYSE:XOM) seine Schätzung der Ölpreise für die nächsten sechs Jahre um 11% bis 17% nach unten revidiert habe, was auf die Erwartung eines anhaltenden Einflusses der Pandemie auf die Preise schließen lässt.