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Verhandlungen über Schuldenobergrenze, Home Depot enttäuscht und der Ölpreis erholt sich - das bewegt die Märkte heute

Veröffentlicht am 16.05.2023, 11:12
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Investing.com -- Der Countdown läuft, die Spannung steigt: Heute halten die Finanzmärkte einmal mehr den Atem an. Es steht viel auf dem Spiel, und die Entscheidungen, die in den kommenden Stunden getroffen werden, könnten weitreichende Auswirkungen haben. Die Spitzenunterhändler in Washington treffen sich zu Gesprächen über die Anhebung der Schuldenobergrenze des Landes. Eine Entscheidung, die die Stabilität der Märkte und das Vertrauen der Investoren maßgeblich beeinflussen könnte. Doch das ist noch nicht alles: Der Baumarktriese Home Depot hat enttäuschende Quartalszahlen vorgelegt und seine Prognose gesenkt. Die Verbraucher halten angesichts der hohen Inflation ihr Geld enger zusammen, und das wirkt sich direkt auf die Unternehmensbilanzen aus. Aber es gibt noch mehr zu beachten. Die Konsumstimmung der Verbraucher wird heute Nachmittag durch die Veröffentlichung der US-Einzelhandelsumsätze für April weiter beleuchtet. Eine wichtige Messlatte, um die wirtschaftliche Lage zu beurteilen. Doch nicht nur in den USA brodelt es, auch aus China kommen enttäuschende Konjunkturdaten. Befürchtungen machen die Runde, dass die anfängliche Erholung des Landes von den Corona-Beschränkungen ins Stocken gerät.

1. US-Futures stabil vor Verhandlungen über die Schuldenobergrenze

Die US-Futures halten sich im Vorfeld der für Dienstag geplanten Gespräche zwischen US-Präsident Joe Biden und dem Sprecher des Repräsentantenhauses, Kevin McCarthy, über die Schuldenobergrenze in Höhe von 31,4 Billionen Dollar (siehe unten) weitgehend stabil.

Bis 11.27 Uhr MEZ notierte der Dow Jones-Future 27 Punkte oder 0,08 % niedriger, der S&P 500-Future gab um 1 Punkt oder 0,04 % nach, während der Nasdaq 100-Future 11 Punkte oder 0,08 % zulegte.

Die wichtigsten Börsenindizes waren gestern freundlich in die neue Handelswoche gestartet, nachdem Biden am Wochenende erklärt hatte, die Verhandlungen mit dem Kongress kämen voran.

Der Standardwerteindex Dow Jones Industrial beendete die Sitzung mit einem Plus von 47 Punkten bzw. 0,14 %, während der breiter gefasste S&P 500 um 12 Punkte bzw. 0,30 % und der technologielastige Nasdaq Composite um 80 Punkte bzw. 0,66 % zulegte.

2. Frist zur Anhebung des Schuldenlimits rückt näher

Berichten von Reuters zufolge führen Mitarbeiter der Demokraten und Republikaner hinter den Kulissen Gespräche im Vorfeld des wichtigen Gipfels zwischen Biden und McCarthy im Laufe des heutigen Tages.

Beide Seiten sind sich weiterhin uneins über die geplanten Ausgaben. Positiv ist, dass das Weiße Haus die Idee, der republikanischen Forderung nach einer Begrenzung der Ausgaben nachzugeben, nicht völlig verworfen hat.

Das Zeitfenster für eine Einigung schließt sich jedoch. Der voraussichtliche Termin für die Zahlungsunfähigkeit der Regierung ist Anfang Juni. Sowohl Beamte in den USA als auch im Ausland haben vor den Folgen gewarnt, die ein solches Ereignis für die größte Volkswirtschaft der Welt und für andere Länder haben könnte.

Die Sitzung ist für 21.00 Uhr MEZ angesetzt, so Reuters.

3. Home Depot enttäuscht

Der Baumarktriese Home Depot (NYSE:HD) hat soeben seine Zahlen für das abgelaufene Quartal veröffentlicht, dabei aber die Analystenschätzungen enttäuscht.

Vor dem Hintergrund der immer noch hohen Inflation schränken die Amerikaner ihre Ausgaben ein und stellen Sanierungs- und Renovierungsarbeiten an den eigenen vier Wänden zurück. Entsprechend senkte Home Depot seine Prognosen.

Das Unternehmen rechnet nun mit einem Rückgang der Umsätze und der vergleichbaren Erlöse zwischen 2 und 5 % für das Gesamtjahr. Zuvor hatte Home Depot für diesen Zeitraum einen etwa gleichbleibenden Umsatz prognostiziert. Auch die operative Marge dürfte für das Jahr niedriger ausfallen und sich in einer Spanne zwischen 14 % und 14,3 % bewegen, statt der bisher erwarteten 14,5 %.

In dieser Woche stehen aber noch weitere Zahlen aus dem Einzelhandel an: So legen Target (NYSE:TGT) und Walmart (NYSE:WMT) ebenfalls ihre Ergebniskennziffern vor.

Konjunkturseitig gehen die Blicke am Dienstag auf die US-Einzelhandelsumsätze für den Berichtsmonat April. Ökonomen gehen davon aus, dass die Umsätze im Einzelhandel nach zwei Rückgängen in Folge im März und Februar auf Monatsbasis wieder ansteigen werden.

4. Chinesische Wirtschaftsdaten enttäuschen

Die Industrieproduktion und die Einzelhandelsumsätze in China wuchsen im April weniger stark als erhofft. Damit offenbart die gerade erst einsetzende Erholung des Riesenreichs von den strengen Corona-Regeln bereits erste Schwächeanzeichen.

Die Industrieproduktion erhöhte sich gegenüber dem Vorjahresmonat um 5,6 %, wie aus Daten des Nationalen Statistikamtes hervorgeht, blieb damit aber deutlich hinter den Schätzungen der Börse zurück, die mit 10,9 % gerechnet hatten.

Der Einzelhandel verzeichnete im April einen Umsatzsprung von 18,4 %, der damit zwar ebenfalls hinter den Prognosen für ein Plus von 21 % zurückblieb, aber dennoch deutlich über dem im März festgestellten Umsatzanstieg von 10,6 % lag.

Die chinesische Wirtschaft legte im ersten Quartal 2023 zwar stärker zu als prognostiziert, doch war das Wachstum weitgehend auf eine Erholung im Dienstleistungssektor und beim Konsum ausgerichtet. Das verarbeitende Gewerbe und der Immobiliensektor - Chinas zentrale Wirtschaftstreiber - standen weiterhin unter Druck, was auf einen ungleichmäßigen Aufschwung in diesem Jahr hindeutet.

5. Ölpreise steigen

In Reaktion auf die Pläne der USA zur Auffüllung ihrer strategischen Erdölreserven zogen die Ölpreise am Dienstag leicht an.

Bis 11.29 Uhr MEZ verteuerte sich ein Fass der US-Sorte WTI um 0,35% auf 71,36 Dollar, ein Fass der Sorte Brent kletterte um 0,36% auf 75,50 Dollar pro Barrel. Die beiden Benchmarks legten am Montag nach drei Verlusttagen in Folge beide zu.

Grund für die Erholung war die Meldung, wonach das US-Energieministerium beabsichtigt, die SPR durch den Kauf von 3 Millionen Barrel Rohöl für die Lieferung im August wieder aufzufüllen. Die Zahlen aus der chinesischen Industrie und dem Einzelhandel dämpften jedoch die Gewinne.

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