Investing.com – Auf seiner Pressekonferenz erklärte der Fed-Vorsitzende Jerome Powell am Mittwoch, dass weitere Zinserhöhungen unwahrscheinlich sind. Kurz zuvor hatte sich auch die US-Finanzministerin Janet Yellen zu Wort gemeldet und verlauten lassen, dass sie keinen Zweifel daran hat, dass die Inflation auf das 2-Prozent-Ziel sinkt.
Sowohl die Zentralbank als auch das Finanzministerium haben damit den Sieg über die Inflation verkündet. Doch diese angebliche Erfolgsgeschichte ist aus Sicht von Peter Schiff alles andere als ein Sieg, es ist eine Kapitulation. Und diese kam schneller als gedacht.
Am 1. Dezember sagte Powell bezüglich der Inflation noch, dass es "zu früh ist, um sagen zu können, ob die Geldpolitik restriktiv genug ist und die Zeit für Spekulationen über geldpolitische Lockerungen noch nicht gekommen ist". Doch keine zwei Wochen später wird bereits offiziell über den Beginn von Zinssenkungen nachgedacht.
Gingen die FOMC-Mitglieder im November noch von zwei Zinssenkungen im Jahr 2024 aus, sind es nun drei.
Wie kann das sein, bei einer Zentralbank, die von sich selbst behauptet, sie trifft datenbasierte Entscheidungen?
Zerohedge schreibt, dass die Argumente für eine nachlassende Inflation zwischen dem 1. Dezember und der geldpolitischen Entscheidung am 13. Dezember nicht gestärkt geworden sind, ganz im Gegenteil.
Der ISM-Dienstleistungsbericht, der Beschäftigungsbericht, die Arbeitslosenquote, die durchschnittlichen Stundenlöhne, die Verbraucherstimmung und die Einzelhandelsumsätze – sie fielen allesamt besser als erwartet aus, was weder für eine Abkühlung der Wirtschaft noch für eine nachlassende Inflation spricht.
Powell selbst räumte ein, dass der PCE-Index bis 2026 die anvisierten 2 Prozent nicht erreicht und dennoch will die Zentralbank die Zinsen schneller senken.
Die Finanzierungsbedingungen sind in der Woche zum 8. Dezember lockerer geworden anstatt restriktiver, denn der von der Chicago Fed ermittelte Index fiel von -0,46 auf -0,51. Gleichzeitig schrumpft die Bilanz der Zentralbank im Schneckentempo. Es würde ungefähr 7 Jahre dauern, bis die 4,8 Billionen Corona-Dollar an Liquidität (Inflation) aus der Wirtschaft abgesaugt sind, so Schiff.
All das besagt eindeutig, die Inflation ist nicht besiegt. Man kann sie auch nicht besiegen, ohne erheblichen wirtschaftlichen Schaden anzurichten. Dessen scheint sich Powell bewusst geworden zu sein und deshalb zieht man es vor zu behaupten, dass das Soft-Landing geglückt ist. Doch der scheinbare Sieg, der in Wahrheit eine Niederlage ist, hat Konsequenzen, wie Schiff sagt:
"Wenn die Menschen dachten, dass die Inflation bereits vor der Siegeserklärung der Fed schlimm war, dann warten Sie, bis sie sehen, wie viel schrecklicher sie jetzt wird, nachdem der Sieg erklärt wurde."
Schiff hat auch ein sehr anschauliches Beispiel dafür parat, was uns in den kommenden Jahren an Inflation erwartet.
Sie kennen sicherlich den Film "Kevin allein zu Haus", aus den 1990er-Jahren. Kevin geht in einen Supermarkt, um sich mit lebensnotwendigen Dingen zu versorgen.
Auf seiner Einkaufsliste standen zwei Liter Milch, Orangensaft, Wonder Bread, ein gefrorenes Truthahngericht von Stouffer's, Toilettenpapier, Snuggle-Trockentücher, Tide-Flüssigwaschmittel, Frischhaltefolie, Kraft-Makkaroni und -Käse sowie eine Tüte Army Men. An der Kasse musste Kevin 19,83 Dollar bezahlen.
Was schätzen Sie, kostet der gleiche Einkauf dreißig Jahre später?
Peter Schiff hat nachgerechnet und festgestellt, dass der identische Einkaufskorb im vergangenen Jahr 44,40 Dollar gekostet hätte, was einer Teuerung von 123,9 % entspricht.
Aber das ist noch nicht alles, denn wäre Kevin heute allein zu Hause und er müsste diesen Einkauf bezahlen, dann bräuchte er 72,28 Dollar – eine Preissteigerung von 264 %.
Die Fed macht einen gewaltigen Fehler und andere Zentralbanken werden ihr Folgen.
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