Von Peter Nurse
Investing.com - Der US-Dollar hat sich im frühen europäischen Handel am Donnerstag stabilisiert, da der sichere Hafen aufgrund der Unsicherheiten in Bezug auf die globalen Wirtschaftsaussichten von Händlern gesucht wurde.
Der Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, notierte 0,3 % im Plus auf 105,365. Über Nacht stand ein Minus von 0,4 % auf der Anzeigetafel, der erste Rückgang seit fast einer Woche.
„Nach einer von Positionierung geprägten Rallye bei Risikoanlagen in den letzten sechs Wochen scheinen sich die Finanzmärkte wieder auf ein makroökonomisches Umfeld einzustellen, in dem die globale Konjunkturabschwächung 2023 im Vordergrund steht“, schrieben ING-Analysten in einer Mitteilung.
Die Anleger konzentrieren sich auf die Fed-Sitzung nächste Woche, da erwartet wird, dass sie bald ihr Straffungstempo verlangsamen und die Zinsen nach vier aufeinanderfolgenden Erhöhungen um 75 Basispunkte wahrscheinlich nur um 50 Basispunkte anheben wird.
Die jüngsten positiven US-Daten zum Arbeitsmarkt, zum Dienstleistungssektor und zur Produktion haben jedoch die Unsicherheit der Anleger hinsichtlich der geldpolitischen Aussichten im Vorfeld des morgen anstehenden Erzeugerpreisindex und der für die kommende Woche wichtigen Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex verstärkt.
Die Chefs mehrerer großer Banken haben in dieser Woche auf die wachsende Gefahr einer Rezession, vor allem in den USA, hingewiesen, wobei die Zinsen wahrscheinlich ein höheres Niveau als erwartet erreichen werden, wenn die Inflation anhält.
EUR/USD drehte leicht ins Minus und wird derzeit bei 1,0495 gehandelt. Es wird allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank in der kommenden Woche die Zinssätze weiter anheben wird. Selbst, nachdem die Inflation in der Eurozone zum ersten Mal seit 18 Monaten gesunken ist.
„Es war beruhigend, dass der Wert im letzten Monat gesunken ist, aber ich fürchte, es wäre zu früh, einen Inflationshöhepunkt zu feiern“, sagte Peter Kažimír, Mitglied des EZB-Rats, am Mittwoch. „Es wäre nicht richtig, die Straffung der Geldpolitik wegen einer einzigen besseren Inflationszahl zu verlangsamen. Ich sehe immer noch viele Gründe, das festgelegte Tempo der geldpolitischen Straffung beizubehalten.“
GBP/USD notierte ebenfalls leicht schwächer auf 1,2168. Die Bank of England dürfte ihren Leitzins in der kommenden Woche um weitere 50 Basispunkte anheben, obwohl die Wirtschaft in eine Rezession abrutscht und die Inflation mehr als das Fünffache ihres Zielwertes beträgt.
USD/JPY festigte sich um 0,3 % auf 137,02. Schwache japanische Wirtschaftsdaten für das 3. Quartal mit einem unerwarteten Leistungsbilanzdefizit und immer teurer werdende Importe trüben die Stimmung.
Das japanische BIP für das 3. Quartal wurde leicht nach oben korrigiert. Unterm Strich schrumpfte die Wirtschaft dennoch.
AUD/USD blieb nahezu unverändert bei 0,6717, während USD/CNY um 0,1 % auf 6,9711 fiel. Der Yuan profitiert derzeit davon, dass die chinesische Führung ihre strikte Null-Covid-Politik weiter entspannt.