Peter Nurse
Investing.com - Der Dollar notierte am Freitag vor der Veröffentlichung der neusten US-Arbeitsmarktdaten fester. Die Daten könnten trotz der Verunsicherung durch die Omikron-Variante die Zinserhöhung der Fed zementieren.
Gegen 11:38 Uhr legte der US Dollar Index, der den Dollar gegenüber anderen ausgewählten Währungen nachzeichnet, 0,1 % auf 96,17 zu. Damit wird er die Handelswoche voraussichtlich mit einem kleinen Plus abschließen. Es wäre auch die längste Gewinnserie seit Januar 2015.
Der EUR/USD verlor 0,1 % auf 1,1284, der GBP/USD notierte 0,2 % tiefer bei 1,3279 und der USD/JPY legte 0,2 % auf 113,34 zu. Das risikoempfindlichere Währungspaar AUD/USD verlor dagegen 0,4 % auf 0,7066 und lag damit knapp über seinem 13-Monats-Tief von 0,7063.
Der Dollar erhielt diese Woche umfassende Unterstützung durch die Aussage des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell vor dem Kongress. Dieser hatte erklärt, dass die Inflation doch länger als gedacht anhalten werde.
Dieser hawkische Ton setzte sich am Donnerstag fort, als die Leiterin der Fed in San Francisco, Mary Daly, sagte, es sei möglicherweise an der Zeit, „mit der Ausarbeitung eines Plans zu beginnen“, um die Zinsen zur Bekämpfung der Inflation anzuheben. Der Leiter der Fed in Richmond, Thomas Barkin, äußerte sich ebenfalls positiv über eine „Normalisierung der Politik“.
Unterdessen richtet sich die Aufmerksamkeit nun auf die Veröffentlichung des monatlichen US-Arbeitsmarktberichts, der Hinweise darauf gibt, ob sich der Arbeitsmarkt weiter erholt. Die normalerweise entscheidenden Signale müssen jedoch vor dem Hintergrund der neuen Corona-Variante eingeordnet werden, die zum Entstehungszeitpunkt des Berichts noch nicht bekannt war.
Die Beschäftigungszahlen außerhalb der Landwirtschaft sollen im November um 560.000 gestiegen sein, eine Verbesserung gegenüber den 531.000 im Oktober. Die Arbeitslosenquote soll sich von 4,6 % zuvor auf 4,5 % verbessern.
„Wir haben eine gewisse Unterstützung für die zurückhaltende Neubewertung der Zinserwartungen gesehen, die von Powells Kommentaren ausging ... Und von guten ADP- und ISM-Zahlen“, schrieben die Analysten von ING (AS:INGA) in einem Kommentar.
„Angesichts der erheblichen Abwärtsrisiken, die durch die Omikron-Variante verursacht werden, benötigen die Märkte weiterhin starke Zahlen, um eine weitere dovische Anpassung abzuwenden.“
Der USD/TRY notierte derweil 0,9 % höher bei 13,7306. Die am Freitag veröffentlichten Daten zeigen, dass die Verbraucherpreise in der Türkei im Jahresverlauf um 21,3 % gestiegen sind, gegenüber 19,9 % im Oktober. Das ist mehr als das Vierfache des Ziels der Zentralbank von 5 %, während Präsident Recep Tayyip Erdogan eine Politik niedrigerer Zinsen verfolgt.